23. November 2024

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Königsklassen-Debüt: Alonso erinnert an Pep

Schalke war noch kein Maßstab, erst jetzt wird Leverkusens neuer Star-Coach richtig gefordert. Auch gegen Porto in der Champions League müssen drei Punkte her. Zwei Schlüsselspieler fehlen jedoch.

Xabi Alonso klang schon sehr nach einem seiner größten Lehrmeister. In Pep-Guardiola-Manier sprach der neue Fußball-Lehrer von Bayer Leverkusen über die Herausforderungen bei seinem Champions-League-Debüt als Trainer. «Wir brauchen eine Top-, Top-Leistung», sagte der Baske vor dem Spiel am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) gegen den FC Porto.

In der europäischen Königsklasse, wo der neue Trainer-Star der Fußball-Bundesliga als Spieler einst unter Trainergrößen wie Guardiola, Rafa Benitez, Carlo Ancelotti und Jose Mourinho geglänzt hatte, steht der 40-Jährige noch einmal besonders im Rampenlicht. Auch Alonso weiß, so erfolgreich sein Einstand als Bayer-Coach am Samstag beim 4:0 in der Bundesliga auch war, dass der FC Schalke 04 noch kein Maßstab für das Krisenteam aus Leverkusen war. Erst jetzt wird Alonso richtig gefordert. «Das ist ein sehr wichtiges Spiels für uns», sagte Alonso.

Rolfes: «Unser Ziel ist weiter die K.o.-Phase»

Eine Floskel war das nicht. Nach drei Spieltagen ist Bayer mit drei Zählern punktgleich mit Porto und dem danach kommenden Gegner Atlético Madrid hinter dem bislang souveränen FC Brügge (9). Trotz des katastrophalen Starts in die Saison, der Alonsos Vorgänger Gerardo Seoane in der Vorwoche nach dem 0:2 in Porto den Job kostete, hält der Werksclub an seinen Ambitionen fest. «Unser Ziel ist weiter die K.o.-Phase», sagte Sportchef Simon Rolfes unmissverständlich. «Dafür brauchen wir die drei Punkte», befand Alonso. Wegen des direkten Vergleichs wäre ein höherer Sieg als ein 2:0 noch besser.

Mit vielen Einzelgesprächen seit seinem Amtsantritt am vergangenen Donnerstag versuchte Alonso bislang, die Stimmung im Team und das Selbstvertrauen der Spieler zu verbessern. «Wir haben viel mit dem neuen Trainer besprochen, was wir alles besser machen müssen. Und wir haben schon gegen Schalke deutlich kompakter gespielt und höher gestanden», berichtete Abwehrspieler Jonathan Tah. Doch auch der 26-Jährige weiß, dass das Spiel gegen das aktuell kaum bundesligataugliche Schalke nur bedingt aussagekräftig war: «Wir haben es ganz gut gemacht, aber jetzt kommt schon ein schwereres Spiel auf uns zu.»

Andrich und Frimpong gesperrt

Neben der Bewährung auf höchstem europäischen Niveau muss Alonso auch die Gelb-Sperren der Schlüsselspieler Robert Andrich und Jeremie Frimpong lösen. Vor allem der offensivstarke Frimpong ist eigentlich nicht zu ersetzen. «Wir haben natürlich eine Idee. Die Spieler wissen, welche», sagte Alonso dazu lediglich und gab sich ähnlich geheimnisvoll wie seiner früherer Coach Mourinho.

Für Alonso geht es nun auch darum, die hohen Vorschusslorbeeren zu bestätigen. Sein alter Lehrmeister Guardiola hatte ihm einst das Potenzial zu einem großen Trainer prophezeit. Seine noch junge Karriere als Coach führte in bislang aber lediglich zur zweiten Mannschaft seines Heimatclubs Real Sociedad San Sebastian. «Seine Arbeit war brillant», urteilten die Basken zum Abschied.

Alonso wirkt in seinen ersten Tagen im Rheinland hoch motiviert. Engagiert und gestenreich dirigiert er seine Spieler am Spielfeldrand und im Training. «Natürlich kommt da frischer Wind rein», sagte auch Tah. Der Seoane-Nachfolger scheint auch taktisch und personell einige Krusten aufzubrechen. Selbst der zuletzt isolierte Paulinho ist wieder ein konkurrenzfähiger Teil des Kaders und traf auf Anhieb am Samstag gegen Schalke. «Ich habe auch das Gefühl, dass alle bereit sind», meinte Tah. «Ich habe ein sehr, sehr gutes Gefühl.»

Die voraussichtlichen Aufstellungen

Bayer Leverkusen – FC Porto (Mittwoch, 21.00 Uhr/DAZN)

Bayer Leverkusen: Hradecky – Tapsoba, Tah, Hincapie – Amiri, Aranguiz, Demirbay, Bakker – Diaby, Schick, Hudson-Odoi

FC Porto: Diogo Costa – Conceicao, Cardoso, Carmo, Wendell – Uribe, Eustaquio – Otavio, Pepe – Taremi, Evanilson

Schiedsrichter: István Kovács (Rumänien)

Carsten Lappe, dpa