Der langjährige Fußball-Spitzenfunktionär Rainer Koch hat seinen Rückzug aus dem Präsidentenamt im Bayerischen Verband hauptsächlich mit der «gegen mich geführten Kampagne» auf DFB-Ebene erklärt.
Der 63 Jahre alte Jurist kandidierte auf dem BFV-Verbandstag in Bad Gögging nach 18 Jahren nicht noch einmal – wie von ihm ursprünglich geplant – für das Spitzenamt im größten Landesverband des Deutschen Fußball-Verbandes (DFB).
Nach seiner krachend gescheiterten Wiederwahl als Vizepräsident auf dem DFB-Bundestag im März sei für ihn «in der gleichen Sekunde» klar gewesen, im Interesse des BFV handeln zu müssen. Er scheide aber nun «sehr entspannt» aus der ersten Reihe des Fußballs, versicherte der Jurist: «Ich scheide ja nicht aus dem Leben, sondern aus dem Amt.»
Eine Spitze gegen seine Gegner im DFB formulierte der dreimalige Interimspräsident und im Verbandschaos der letzten Jahre zunehmend umstrittene Strippenzieher zum Abschied: «Ich vermisse nicht alles und jeden, mit dem ich in den vergangenen Jahren zu tun hatte.»
Er habe stets die Interessen des Amateurfußballs und auch Bayerns im Blick gehabt. «Ja, ich war und bin ein streitbarer Mensch. Bin ich deswegen umstritten?», sagte Koch. Er habe ursprünglich noch einmal als BFV-Präsident kandidieren wollen, um auch die Heim-EM 2024 mit dem Spielort München mitgestalten zu können, wie er einräumte.
Im kommenden Jahr werde er auch noch den lukrativen Posten im UEFA-Exekutivkomitee vorzeitig räumen. In dem Spitzengremium des europäischen Dachverbandes sei es ihm nie «um persönliche Pfründe» gegangen, wie ihm Neider unterstellt hätten. «Am UEFA-Tisch sollte auch ein echter Vertreter des Amateurfußballs sitzen», sagte Koch.
Nachfolgen wird ihm als DFB-Vertreter Hans-Joachim Watzke (63), der DFL-Aufsichtsratschef und Geschäftsführer des Proficlubs Borussia Dortmund.
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