Joshua Kimmich strahlte vor Freude. Bei dem spannenden 3:3-Unentschieden gegen Italien war der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft der Schlüsselakteur in einer der spektakulärsten Szenen des Spiels. „Das war kein Zufall. Man bereitet sich auch ein bisschen auf den Gegner vor“, erklärte der clever agierende Kimmich nach dem bemerkenswerten Tor aus Dortmund.
Für viele Zuschauer, Teamkollegen und auch die TV-Zuschauer geschah in der 36. Minute alles so schnell, dass es kaum zu fassen war. Auch die italienischen Spieler, insbesondere der sichtlich verwirrte Torwart Gianluigi Donnarumma, waren überrascht.
In diesem Moment bildeten Kimmich, sein Bayern-Kollege Jamal Musiala und der aufmerksame Balljunge Noel Urbaniak ein außergewöhnliches Trio. Der 15-Jährige warf Kimmich, der sich zur Eckfahne bewegte, den Ball zu. Kimmich führte die Ecke schnell aus und Musiala erzielte ohne Gegenwehr das Tor, während Donnarumma noch mit seinen Mitspielern sprach.
„Von allen dreien absolute Weltklasse“, lobte Bundestrainer Julian Nagelsmann den Eckenschützen Kimmich, den Torschützen Musiala und den Assistgeber Urbaniak. Italiens Trainer Luciano Spalletti war derweil verärgert: „Das zweite Tor hat uns das Genick gebrochen!“
Kimmich äußerte sich positiv über die Situation: „Wir haben gut reagiert. Jamal war bereit. Manchmal haben es selbst unsere Jungs nicht mitbekommen. Zum Glück hat es geklappt.“ Er vergaß nicht, Urbaniak zu würdigen: „Ich bin rausgelaufen, wollte den Ball. Er war definitiv bereit und hat das Tor ermöglicht.“
Urbaniak kontaktierte nach dem Spiel seine Mutter, um von seinem besonderen Erlebnis zu berichten. „Ich habe Jo den Ball direkt zugeworfen, wir hatten zuvor Augenkontakt. So etwas habe ich noch nie erlebt. Das war mein erstes Mal als Balljunge. Es fühlt sich wirklich gut an“, sagte der Teenager bei RTL.
„Der Balljunge macht das gut“, bemerkte Nagelsmann. „Aber der entscheidende Spieler ist Josh, der den Ball schnell will. Und dann auch Jamal, der sich clever verhält.“ Der Bundestrainer lobte die Intuition aller Beteiligten und erklärte: „Man kann das nicht einstudieren. Das war eine sehr intelligente Aktion.“
Nach dem Schlusspfiff trafen sich Kimmich und Urbaniak für ein gemeinsames Foto am Spielfeldrand. „Jo hat den Ball unterschrieben und sich bedankt“, berichtete Urbaniak. DFB-Sportdirektor Rudi Völler versprach dem Jungen, dass er beim nächsten Heimspiel eine Freikarte bekommen würde.
Das nächste große Ereignis steht am 4. Juni an: Das Nations-League-Halbfinale gegen Portugal in München, das gleichzeitig Kimmichs 100. Länderspiel sein wird. „Es wird ein kurzes, aber wichtiges Turnier. Die Elite Europas ist eingeladen“, sagte Kimmich mit Vorfreude.
Kimmichs Karriere hat sich gewandelt. Nach einer Vertragsverlängerung beim FC Bayern hat er sich von einem Gesicht des Niedergangs der Nationalelf zu einem starken Leader entwickelt. Im Viertelfinalspiel gegen Italien war er an allen fünf deutschen Toren beteiligt – eine beeindruckende Leistung eines Kapitäns.
Nagelsmann hatte Kimmich bereits nach dem 2:1 in Mailand gelobt: „Ich liebe es, wie Josh immer an die Grenze geht, immer gewinnen will. Seine Einstellung ist beeindruckend.“ Kimmich strebt danach, auch im DFB-Trikot Titel zu gewinnen, und die Nations League im Juni könnte der erste Schritt sein.
Für den Erfolg hat sich Kimmich auch damit arrangiert, dass er im Nationalteam auf der rechten Seite spielt, anders als beim FC Bayern im Mittelfeld. Er kann das Spiel auf beiden Positionen beeinflussen, ein Team führen und sogar einen aufmerksamen Balljungen zu einer besonderen Aktion inspirieren.
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