Kapitän Joshua Kimmich widmet der Rückkehr zur schwarz-rot-goldenen Kapitänsbinde vor dem Neustart mit der Fußball-Nationalmannschaft nicht mehr zu viel Aufmerksamkeit.
«Ich glaube, dass jetzt die Zeit ist, uns komplett auf das Sportliche zu konzentrieren. Das steht auch nicht in einem Widerspruch zu den Werten, die wir vertreten. Dementsprechend ist die Diskussion jetzt auch abgehakt», antwortete Kimmich in einem Interview der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» auf die Frage, ob es zu diesem Thema noch mal eine Diskussion oder andere Meinungen gab.
Einer konkreten Antwort auf die Frage, ob die neue Binde auch sein persönlicher Wunsch sei, wich Bayern-Profi Kimmich aus. «Es gab ein Gespräch mit dem Präsidenten, mit Rudi Völler, dem Trainer und mir, und wir haben zusammen entschieden, dass wir mit der Binde in Schwarz-Rot-Gold auflaufen wollen», sagte der 28-Jährige. Kimmich wird als Vertreter des verletzten Manuel Neuer zum Jahresauftakt im ersten Testländerspiel am Samstag (20.45 Uhr/ZDF) in Mainz gegen Peru und auch danach in Köln gegen Belgien wieder die traditionelle Spielführerbinde in den Nationalfarben tragen.
Kimmich: «Wir sind dazu da, Leistung zu zeigen»
«Früher war eine Kapitänsbinde dazu da, dass sie zeigt, wer der Spielführer ist, und ich glaube, das sollte auch jetzt so sein», forderte Kimmich: «Was konkrete politische Zeichen und Diskussionen betrifft, ist vor allem unser Präsident derjenige, der die Rolle auszufüllen hat und sich äußern sollte.»
Die Spieler hingegen täten gut daran, «dass wir uns auf unsere Aufgabe fokussieren», sagte Kimmich: «Wir sind dazu da, Leistung zu zeigen und Spiele zu gewinnen.» Das sage auch nichts über ihre Haltung aus: «Ob wir jetzt eine schwarz-rot-goldene Kapitänsbinde oder eine in Regenbogenfarben am Arm tragen: Für welche Werte wir stehen, dazu haben wir uns schon oft geäußert und entsprechend Haltung gezeigt.»
Die Diskussion um die Spielführerbinde mit dem One-Love-Symbol war durch den Streit mit der FIFA bei der WM in Katar vor dem ersten Gruppenspiel gegen Japan (1:2) eskaliert. Der DFB hatte wie einige andere Teams mit der Binde ein Zeichen für gesellschaftliche Vielfalt setzen wollen. Dies war vom Weltverband mit der Androhung «unbegrenzter Sanktionen» kurzfristig untersagt worden. Daraufhin hatte sich der DFB gebeugt und Neuer die von der FIFA vorgeschriebene Binde getragen.
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