Alle Gebete und das Hoffen auf höhere Heilungskräfte waren umsonst: Die Fußball-WM in Katar findet ohne Bayern-Superstar Sadio Mané statt. Afrikas Fußballer des Jahres und Zweitplatzierte beim Ballon d’Or muss wegen seiner Blessur am rechten Wadenbeinköpfchen für die am Sonntag beginnende Endrunde passen.
Mané wurde bereits gestern Abend in Innsbruck operiert, wie der FC Bayern mitteilte. Bei dem Eingriff wurde demnach eine Sehne am rechten Wadenbeinköpfchen refixiert. Wie lange der 30-Jährige ausfällt, ist unklar. Laut «Bild» könnte Mané bis zu drei Monate fehlen.
Weiteres MRT zerstört letzte Hoffnung
Bis zuletzt hatte das senegalesische Team gehofft, dass Mané womöglich zu einem späteren Zeitpunkt in die WM einsteigen könnte. Nach den neuen Aufnahmen durch ein weiteres MRT war an einen WM-Einsatz des Ausnahmespielers nicht mehr zu denken.
Der 30-Jährige soll in den kommenden Tagen seine Reha in München beginnen. Denn gut einen Monat nach dem WM-Endspiel beginnt für die Münchner die heiße Phase. Der FC Bayern steigt am 20. Januar bei RB Leipzig wieder ins Bundesliga-Geschehen ein, bereits am 14. Februar kommt es zum ersten Gipfeltreffen im Champions-League-Achtelfinale mit Paris Saint-Germain.
Doch gerade auf der WM-Bühne wollte sich Mané in Szene setzen. Für Afrikameister Senegal ist das WM-Aus seines Anführers ein Riesenschock. Denn der langjährige Liverpool-Stürmer ist der Fixpunkt bei den Westafrikanern. Beim Gewinn des Afrika-Cups im Februar verwandelte Mané genauso wie wenige Wochen später in den WM-Playoffs jeweils gegen Ägypten den entscheidenden Elfmeter. Kein Wunder, dass sich sogar Senegals Staatschef Macky Sall traurig zu Wort meldete. «Ich wünsche Sadio Mané nach seinem endgültigen WM-Aus eine schnelle Genesung», schrieb Sall auf Twitter: «Du wirst stärker zurückkommen.»
Trotz Verletzung für Kader nominiert
Mané hatte sich am 8. November beim 6:1 der Bayern in der Bundesliga gegen Werder Bremen verletzt, war aber dennoch für den WM-Kader seines Heimatlandes nominiert worden. Die Hoffnungen, das WM-Aus noch abzuwenden, ruhten sogar auf höheren Mächten. So sollen laut eines Berichts der senegalesischen Zeitung «Les Echos» 35 Imame in Manés Heimatstadt Bambali zusammengekommen sein, um für die schnelle Heilung des Flügelstürmers zu beten.
Und die senegalesische FIFA-Generalsekretärin Fatma Samoura brachte in französischen Medien sogenannte Marabouts ins Gespräch – den islamischen Heiligen werden Heilungskräfte nachgesagt.
Bayern-Coach Julian Nagelsmann hatte sich da schon pessimistischer gezeigt. «Generell ist ein frühzeitiger Einsatz nach einer Verletzung immer kritisch. Es ist klar, dass der Senegal gerne hätte, dass er spielt», sagte Nagelsmann jüngst. «Wenn er Probleme hat und nicht spielen kann, kann er nicht spielen. Die medizinischen Dinge stehen dann schon über dem Sportlichen.»
Sportlich muss der Afrikameister nun ohne Mané in Gruppe A bestehen. Bereits am Montag trifft der Senegal auf die Niederlande, danach warten noch Gastgeber Katar und Ecuador als Gegner. Mané wird aus der Ferne die Daumen drücken.
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