23. November 2024

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Kein Kimmich gegen BVB: Virus mindert Bayerns 2G-Problem

Jetzt ist Joshua Kimmich nicht mehr nur als Kontaktperson in Quarantäne. Der ungeimpfte Nationalspieler hat sich infiziert. Das hat vielfältige Folgen - für ihn und den heimgesuchten FC Bayern.

Jetzt hat das in Deutschland wütende Coronavirus Joshua Kimmich direkt erwischt und ist auch in seinen Körper eingedrungen.

Und das hat vielfältige Folgen – für den ungeimpften und zuvor schon zweimal als gesunde Kontaktperson in die Quarantäne gezwungenen Fußball-Nationalspieler. Aber auch für den schwer von der vierten Welle getroffenen und gezeichneten FC Bayern München.

Der deutsche Serienmeister stürzt im Jahresendspurt fast täglich in neue, gewaltige Corona-Turbulenzen und wird Führungsspieler Kimmich nun in mindestens vier Pflichtspielen auf dem Rasen vermissen – auch am Samstag kommender Woche im Bundesliga-Topspiel bei Borussia Dortmund. Kimmich geht es immerhin nach Vereinsangaben «gut». Bei einem asymptomatischen Krankheitsverlauf kann er frühestens 14 Tage nach dem Erstnachweis des Erregers die Isolation beenden. Nach dann über einem Monat Spielpause könnte er theoretisch erstmals am 8. Dezember gegen den FC Barcelona wieder für den FC Bayern auflaufen.

Gleiches gilt für den ebenfalls infizierten Angreifer Eric Maxim Choupo-Moting, der aber offensichtlich Symptome aufweist. Ihm gehe es «den Umständen entsprechend gut», hatte der FC Bayern am Mittwoch zum 32-Jährigen mitgeteilt, als er dessen Infektion vermeldete.

Gesundheitsexperte Karl Lauterbach mahnt

Nach Ansicht von SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach zeigte der Fall Kimmich, der aktuell wohl Deutschlands bekanntester Ungeimpfter ist, wie schwer es sei, «ungeimpft heute Covid zu vermeiden. Das Risiko ist unbeherrschbar», mahnte der Corona-Warner Lauterbach.

So irritierend es klingt: Ausgerechnet das in Deutschland wie nie zuvor in der Pandemie grassierende Virus trägt nun dazu bei, dass die Bayern womöglich gerade aus ihrem 2G-Dilemma im Kader herausfinden. Fünf Münchner Profis traf zuletzt als Kontaktpersonen infizierter Personen der Quarantäne-Bann. Der Verein reagierte darauf sogar mit Gehaltskürzungen, weil sie ihrer Arbeit nicht nachkommen können.

Weitere Bayern-Profis geimpft

Inzwischen sollen Serge Gnabry, der schon an Covid erkrankt war, und Jamal Musiala einen Piks erhalten haben. Kimmich und Choupo-Moting wiederum werden demnächst für sechs Monate den Genesenenstatus haben. Ihr Impfstatus ist bis zum Ende dieser Saison kein Problem mehr.

Kimmich schien beim Piks in den Oberarm gerade umzudenken, wie Bundestrainer Hansi Flick zuvor verraten hatte. Nach einem Austausch mit seinem Führungsspieler berichtete Flick von dieser Tendenz. «Ich habe mit Jo gesprochen und denke, dass es auch in die Richtung geht, dass er sich impfen lässt», sagte Flick.

Dem kam das Virus nun (zunächst einmal) zuvor. Inzwischen befindet sich der Mittelfeldspieler in seiner dritten Quarantäne-Woche. Erst musste er als Kontaktperson des geimpften und nach einer Infektion inzwischen wieder trainierenden Vereins- und Nationalelf-Kollegen Niklas Süle in Quarantäne, dann wegen eines Infizierten im privaten Umfeld. Die Impf-Zögerer und ihre größere Corona-Gefahr waren auch im Münchner Profi-Team ein Thema, das für Diskussionen sorgt(e).

Im Endeffekt wolle die Mannschaft, «dass sie mit uns auf dem Platz stehen und uns helfen können. Das sind wichtige Spieler, gute Spieler für uns», sagte Leroy Sané. Der Nationalspieler wirbt für das Impfen.

Rückkehrer können Nagelsmann helfen

Die wichtigen Angreifer Gnabry und Musiala könnten im Gegensatz zu Kimmich gegen Dortmund wieder zur Verfügung stehen. Gnabry gilt in Kürze als vollständig geimpft, Musiala wäre es nach Piks Nummer zwei zur Winterpause. Das dürfte Trainer Julian Nagelsmann erleichtern.

«Es kommt immer darauf an, wie es sich in Zukunft gestaltet», hatte der 34-Jährige nach dem Sieg am Dienstag in der Champions League gegen Dynamo Kiew zur angespannten Personalsituation gesagt. In der Ukraine hatten ihm allein sieben Akteure wegen Corona gefehlt. Die 2G-Fraktion im Bayern-Kader wird nun bald fast 100 Prozent betragen.

Von Klaus Bergmann, dpa