Erling Haaland war dieser Tage bei den Transfergerüchten der meist genannte Name. Bleibt er bei Borussia Dortmund? Oder geht er? Und wohin? Real Madrid? Paris Saint-Germain? Manchester United?
Dass die norwegische Tor-Maschine im Winter-Transferfenster die Schlagzeilen bestimmte, ist bezeichnend. Geht es bei ihm doch allenfalls um einen Wechsel im Sommer.
Doch die Transfers, die bis kurz vor dem «Deadline Day» an diesem Montag getätigt wurden, betrafen nicht im Ansatz ähnlich große Namen. Zwar waren die Sportchefs der Fußball-Bundesligisten wie immer in dieser Phase schwer beschäftigt, doch für die meisten galt in Corona-Zeiten durch Sparzwänge die Devise: Verkaufen statt einkaufen.
20 Spieler kommen, 41 gehen
Bis Sonntagmorgen hatten die 18 Clubs zusammen gerade mal 20 Spieler verpflichtet, im Gegenzug aber 41 abgegeben. Damit könnten die schon nur 25 Verpflichtungen aus dem Vorjahr unterboten werden. Und damals kamen Spieler wie die Ex-Weltmeister Sami Khedira (Hertha BSC) oder Xhodran Mustafi (Schalke), RB Leipzig gab 20 Millionen für den Ungarn Dominik Szoboszlai aus.
Bei den etwas prominenteren Transfers, die sich bis zur Schließung des Fenster am Montag um 18 Uhr noch über die Bühne gehen könnten, handelt es sich in diesem Jahr vor allem um Spieler, die gehen wollen oder sollen: Wolfsburgs Torjäger Wout Weghorst zum Beispiel, den es nach Burnley zieht.
Oder in Gladbach um Ex-Weltmeister Matthias Ginter und Mittelfeld-Star Denis Zakaria. Beide haben ihren Abgang für den Sommer bereits angekündigt. Doch weil sie dann ablösefrei wären, wollen die Gladbacher sie gerne jetzt schon loswerden. Was sie allerdings ohne Manager Max Eberl bewerkstelligen müssen, der am Freitag aus gesundheitlichen Gründen zurücktrat.
Vize-Präsident Rainer Bonhof dementierte am Sonntagmorgen in der Sport1-Sendung «Doppelpass» zudem, dass noch kein konkretes Angebot von Juventus Turin für den Schweizer Zakaria vorliege. Nach übereinstimmenden Medienberichten aus Italien soll Juve der Borussia inklusive Bonuszahlungen rund sieben Millionen Euro für einen sofortigen Wechsel des im Sommer ablösefreien Schweizers bieten. «Ich glaube, da ist ein Wunsch», sagte Bonhof, ein konkretes Angebot liege aber noch nicht vor: «Wir haben im Prinzip nichts in der Hand.»
Bislang nur vier interne Wechsel in der Liga
Als Ersatz für Ginter haben die Gladbacher schon Marvin Friedrich von Union Berlin verpflichtet. Die angeblich mit Boni bis zu sieben Millionen Euro Ablöse habe man sich «aus den Rippen geschnitten», sagte der da noch amtierende Eberl. Es war bisher nur einer von vier internen Wechseln der Liga. Union verpflichtete den Freiburger Dominique Heintz als Friedrich-Ersatz, Frankfurt lieh Dortmunds Nachwuchs-Stürmer Ansgar Knauff aus und die Hertha verpflichtete Stuttgarts Marc-Oliver Kempf.
Ansonsten wurden die meisten Spieler ins Ausland abgegeben, aber auch da gab es wenig prominente Verluste für die Liga. In Leverkusens Nadiem Amiri (Genua) und Frankfurts Amin Younes (Leihe mit Neapel vorzeitig beendet) gingen zwei Ex-Nationalspieler, die zuletzt keine große oder im Fall von Younes gar keine Rolle mehr spielten. Bielefeld holte dafür in Gonzalo Castro einen früheren Nationalspieler aus der Arbeitslosigkeit.
Etwas größer wird der Winter-Umbau allenfalls wieder bei der erneut abstiegsbedrohten Hertha in Berlin. In Kempf, Fredrik André Björkan (FK Bodö Glimt) und dem Südkoreaner Dongjun Lee (Ulsan Hyundai) holte Manager Fredi Bobic bis Sonntag schon drei Neue. Weitere sollen folgen. Um Haaland kann Bobic trotz der Investor-Millionen von Lars Windhorst aber nicht mitbieten.
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