Die dreimalige Biathlon-Olympiasiegerin Kati Wilhelm will die Erwartungen ihrer Nachfolgerinnen und Nachfolger für die Olympischen Winterspiele im Februar in Peking nicht zu hoch hängen.
«Es wird sicherlich eine schwere Saison», sagte die 45-Jährige im Interview mit dem «go!d»-Magazin der Deutschen Sporthilfe. Die Erwartungen würden auf wenigen Schultern liegen, bei den Frauen auf Franziska Preuß und Denise Herrmann, bei den Männern nach Arnd Peiffers Karriereende bei Benedikt Doll und Erik Lesser. «In Peking wird es von der Tagesform abhängen, wobei deutsche Staffeln immer mit um die Medaillen kämpfen können», meinte sie.
Dass die deutschen Biathleten nach vielen erfolgsverwöhnten Jahren nicht mehr automatisch zu den Medaillenkandidaten gehören, hätte verschiedene Ursachen. «Der Deutsche Ski-Verband hat bereits länger erkannt, dass uns der Übergang vom Juniorenbereich in den Weltcup nicht gelingt», sagte Wilhelm. «Hier gegenzusteuern, neue Strukturen zu schaffen, das dauert, bis es von Erfolg gekrönt ist.»
In der öffentlichen Wahrnehmung hätten Ausnahmetalente wie Magdalena Neuner und Laura Dahlmeier vielleicht auch überspielt, «dass schon länger nicht mehr wie in meiner Zeit eine breite Basis mit vier oder fünf Athleten vorhanden war, die aufs Podium laufen konnten». Wilhelm: «Ich sehe zudem, dass es inzwischen eine andere Generation ist, bei der Trainer gefordert sind, die letzten Prozente heraus zu kitzeln.» Man müsse die Sportler finden und fördern, die die Mentalität mitbringen, die für den Leistungssport entscheidend seien.
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