Die Karlsruherin Anna-Lena König hat die nationale Qualifikation der deutschen Turnerinnen für die Europameisterschaften in Antalya für sich entschieden.
Die 16-Jährige kam bei dem Wettkampf in Frankfurt/Main am Freitag auf 50,40 Punkte und setzte sich beim Ringen um den besten Vierkampf knapp gegen die Chemnitzerin Lea Quaas (50,35) und die Kölnerin Sarah Voss (50,30) durch.
König, die bei der WM im vergangenen Jahr in Liverpool ihr Debüt bei einer großen internationalen Meisterschaft gegeben hatte, profitierte bei ihrem überraschenden Erfolg von mehreren Fehlern der erfahreneren Turnerinnen. So stieg die frühere WM-Finalistin Voss vom Schwebebalken ab, und auch die Europameisterin an diesem Gerät, Emma Malewski, patzte. Die 18 Jahre alte Chemnitzerin, die mit insgesamt 49,45 Punkten den vierten Platz im Mehrkampf belegte, brachte zudem ihren Stufenbarren-Abgang nicht in den Stand. Stufenbarren-Europameisterin Elisabeth Seitz aus Stuttgart stellte sich wegen der Folgen einer Erkältung nur an drei Geräten dem Kampfgericht, kam aber nicht ohne Unterbrechung durch ihre Vorträge.
Die Nominierung des Quintetts, das am 8. April die Reise in die Türkei antreten soll, ist für Samstagvormittag geplant. Bundestrainer Gerben Wiersma wird dann dem Lenkungsstab des Deutschen Turner-Bundes (DTB) seinen Vorschlag unterbreiten. Vorher wollte der Niederländer noch nichts verraten, doch die vier Erstplatzierten und die routinierte Seitz dürften dabei gute Karten haben.
«Einige Turnerinnen haben sich heute sehr gut präsentiert, andere haben Fehler gemacht», sagte Wiersma. «Aber da ist nichts dabei, an dem wir in den nächsten Tagen nicht noch arbeiten könnten.» Insgesamt sieht der 45-Jährige eine gute Entwicklung, «auch wenn es für mich als Nationaltrainer noch schneller gehen könnte».
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