5. Dezember 2024

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Kanu-Präsident: Sportvielfalt in Deutschland erhalten

Kanu-Präsident: Sportvielfalt in Deutschland erhalten

Der Präsident des Deutschen Kanuverbandes hat sich für den Erhalt der Vielfalt im deutschen Sport ausgesprochen und das derzeitige Fördersystem PotAS kritisiert.

«Ich halte nichts davon, bestimmte Sportarten so zu reduzieren, dass diese Struktur wegbricht», sagte Thomas Konietzko dem «Sportradio Deutschland». Vielmehr müssten alle Sportarten gefördert werden und Talenten eine Struktur angeboten werden.

Nach dem neu eingeführten Potenzialanalysesystem (PotAS) ist das Verbandsranking ein Hauptkriterium für die Verteilung der finanziellen Zuwendungen an die olympischen Sportverbände. «PotAS war ursprünglich gedacht, um Potenziale darzustellen, um die Zukunft darzustellen. Aber ich bin davon überzeugt, dass es kein mathematisches Modell gibt, das diese Aufgabe erfüllen kann. Es ist eher ein Abbild der aktuellen Situation im deutschen Sport», sagte Konietzko.

Vor zehn Jahren hatten die Turner niemanden in der Weltspitze. «Hätte POTAS damals schon Empfehlungen abgegeben, hätte Turnen keine Zuschüsse mehr bekommen – und dann hätte es auch keinen Fabian Hambüchen gegeben. Es ist immer eine sehr schwierige Geschichte, wenn man einzelne Förderungen streicht. Das tut mir weh für meine Kollegen – aber noch viel mehr für die Sportvielfalt in Deutschland», mahnte Konietzko.

Seiner Meinung nach sollte es sich «das reiche Deutschland leisten können, zumindest in jeder Sportart eine gewisse Grundstruktur zu finanzieren, um Talenten eine gewisse Möglichkeit zu geben, sich zu entwickeln.» PotAS sehe sich nur die Spitze der Pyramide an, bewerte aber nicht die Basis. «Deshalb wird der gesamte Sport gar nicht abgebildet. Und wir brauchen ja die Basis mit all den Ehrenamtlern. Aber dies wird nicht abgefragt», sagte Konietzko.