Sechs Tag vor der Neuwahl des Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes in Weimar hat Kandidat Thomas Weikert vor zu hohen Erwartungen gewarnt.
«Jeder erwartet, der Weikert oder die Bokel, die müssen jetzt schnell irgendwas tun. Das ist auch richtig. Da muss man aber auch bremsen und sagen: In fünf Wochen wird das alles nicht bereinigt sein», sagte der bisherige Präsident des Tischtennis-Weltverbandes ITTF in der «Sportstudio Reportage» des ZDF. Von daher sei das «eine Herkulesaufgabe, aber die löse ich ja nicht alleine, wenn ich Präsident werden würde». Dann sei ein starkes Team gefragt.
Der Präsident des Welt-Kanu-Verbandes, Thomas Konietzko, stellte klar: «Es gibt keine Krise im deutschen Sport: Es wird weiter schnell gelaufen, schnell gepaddelt, die Ehrenamtlichen engagieren sich in den Vereinen. Es gibt eine Krise in der Führung.» Die letzte Zeit sei «verheerend für die Außenwirkung des deutschen Sports» gewesen.
Zwei Kandidierende für Nachfolge von Hörmann
Um die Nachfolge von DOSB-Präsident Alfons Hörmann bewerben sich am kommenden Samstag in Weimar die deutsche Fecht-Präsidentin Claudia Bokel und Thomas Weikert. Hörmann hatte nach dem Vorwurf in einem anonymen Schreiben von Mitarbeitern, eine «Kultur der Angst» in der DOSB-Zentrale mit geschaffen zu haben, seinen Rückzug nach acht Jahren angekündigt.
Zuletzt war der Wirtschaftsmanager erneut stark in die Kritik geraten, weil er das Ex-Vorstandsmitglied Karin Fehres verdächtigte, den anonymen Brief verfasst zu haben und ihr durch Anwälte eine Klage androhte. Die hauptamtliche Vorstandsvorsitzende Veronika Rücker hatte sich dieser umstrittenen Aktion angeschlossen. Sie wird Ende des Jahres ihre Tätigkeit beim DOSB aufgeben.
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