Der entthronte Boxweltmeister Anthony Joshua will sich nach der Niederlage gegen den Ukrainer Alexander Usyk mit neuer Strategie auf den Rückkampf vorbereiten.
«Ich gehe ans Training anders heran. Da steht jetzt das Mentale stärker im Fokus, und ich suche nach Wegen, wie ich das verbessern kann», sagte der Brite in einem Interview der «Welt» (Freitag).
«Im ersten Kampf wurde mir gesagt: Hol dir den Sieg über die zwölf Runden. Bei dieser Marschroute bin ich geblieben – leider ohne Erfolg. Hätte man mir gesagt: Knocke diesen Typ aus, hätte ich das gemacht, weil ich wie ein Roboter bin», sagte Joshua. «Ich werde Usyk in der Revanche weghauen! Danach regiere ich als dreimaliger Weltmeister des Schwergewichts.» Mit der Zahl geht er allerdings kritisch um. «Ich will eigentlich nur einmal Weltmeister sein und es immer bleiben. Diese Einstellung muss ich haben. Dreimal Weltmeister zu sein sollte man als ein Versagen sehen», sagte der 32-jährige Brite.
Der 1,98 Meter große Joshua spricht von Druck, an der Spitze des Boxens zu stehen. «Wenn ich mich dem Druck stellen will, muss das zu 100 Prozent sein. Volle Kraft voraus! Dann werde ich die WM erobern. So niederschmetternd Niederlagen auch sind, muss ich immer die Einstellung eines Eroberers behalten. Du verlierst nur wirklich, wenn du aufgibst. Man muss weitermachen bis zum letzten Atemzug, zum letzten Kampf.»
Usyk hatte Joshua am 25. September in London einstimmig nach Punkten besiegt und ihm die Titel der großen Verbände WBO, WBA und IBF sowie der weniger bedeutsamen IBO entrissen. Der Ukrainer hat seine 19 Profikämpfe allesamt gewonnen. Joshua musste in 26 Kämpfen zwei Niederlagen hinnehmen. Beide haben 2012 Olympia-Gold in verschiedenen Gewichtsklassen gewonnen.
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