Ein kurzer Ausschluss vom Wettkampf
Der italienische Tennisprofi Jannik Sinner, derzeitiger Weltranglistenerster, wurde aufgrund eines Verstoßes gegen die Anti-Doping-Regeln für etwa drei Monate gesperrt. Diese Entscheidung hat allerdings keine gravierenden Folgen für den Spieler, der mehrere Grand-Slam-Titel gewonnen hat.
Obwohl Sinner die bevorstehenden Masters-1000-Turniere in Indian Wells, Miami, Monte-Carlo und Madrid verpassen wird, kann er an den French Open in Paris teilnehmen, die am 25. Mai beginnen. Zuvor wird er jedoch zwei Wochen zuvor beim Masters-1000-Turnier in Rom auf Sand spielen können. Ab dem 13. April ist er wieder zum Training zugelassen.
Einigung mit der WADA
Die dreimonatige Sperre resultiert aus einer Einigung zwischen Sinner und der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA). Im März 2024 wurde Sinner zweimal positiv auf das verbotene anabole Steroid Clostebol getestet. Er erhielt jedoch keine Strafe, da ihm von der zuständigen Tennis-Agentur Itia kein vorsätzliches Verschulden und keine Fahrlässigkeit nachgewiesen werden konnte.
Die WADA hatte daraufhin vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) Berufung eingelegt, wobei die Verhandlung am 16. und 17. April angesetzt war. Diese Berufung wurde nun zurückgezogen, da es zu einer Einigung mit Sinner kam. Der Spieler erklärte, dass die Substanz bei einer Massage über die Hände seines Physiotherapeuten in seinen Körper gelangte. Die WADA akzeptierte schließlich diese Erklärung und stellte fest, dass es keine Absicht zur Leistungssteigerung gab.
Kritik aus dem Tennisumfeld
Die Entscheidung hat in der Tennisgemeinschaft für Aufregung gesorgt. Sinner äußerte, dass er die Verantwortung für sein Team akzeptiere und die strengen WADA-Regeln für den Sport wichtig seien. Dennoch gab es kritische Stimmen, darunter der australische Spieler Nick Kyrgios, der einen „traurigen Tag für den Tennis“ beklagte und eine ungleiche Behandlung Sinners anprangerte.
Auch Stan Wawrinka äußerte seinen Zweifel an der Fairness im Sport und die Spieler-Gewerkschaft PTPA kritisierte die mangelnde Transparenz im Verfahren.
Doping-Experte äußert Bedenken
Doping-Experte Fritz Sörgel erklärte, dass das System der WADA und des CAS in seiner jetzigen Form nicht mehr tragfähig sei. Er wies darauf hin, dass die WADA in ähnlichen Fällen oft nachgegeben habe und dass die Verantwortlichkeit der Sportler für ihren Körper nicht mehr ausreichend berücksichtigt werde.
Erfolge trotz Dopingvorwürfe
Der Dopingfall Sinners kam im letzten August ans Licht und sorgte für erhebliche Empörung. Kritiker bemängelten, dass die Verstöße lange geheim gehalten wurden und Sinner ohne vorläufige Sperre weitermachen konnte. Trotz dieser Kontroversen konnte Sinner im vergangenen Jahr die US Open gewinnen und seinen Titel bei den Australian Open erfolgreich verteidigen. Diese Erfolge sind nicht von der Sperre betroffen und er muss auch keine Preisgelder zurückzahlen.
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