22. November 2024

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Italien streicht Steuerbonus für Fußballer aus dem Ausland

Italiens Regierung schafft überraschend Steuerbegünstigungen für ausländische Fußballspieler ab. Die Serie A sorgt sich, dass die Liga für Profis aus dem Ausland weniger attraktiv wird.

Ausländische Profi-Fußballer profitieren in Italien künftig nicht mehr von einem besonderen Steuerbonus, der steuerliche Begünstigungen vorsieht. Die italienische Regierung lehnte die Verlängerung eines entsprechenden Dekrets ab.

Die Steuervorteile für nicht-italienische Profi-Sportler fallen damit bereits am 1. Januar 2024 weg, so dass sie künftig wieder 45 statt 25 Prozent Steuern auf ihre Gehälter zahlen müssen. Bereits bestehende Verträge sind nicht betroffen.

Das 2019 von der Conte-Regierung eingeführte sogenannte Wachstumsdekret war besonders auf die Serie A und deren Vereine zugeschnitten, um ausländische Spitzentalente anzuziehen. Bestimmte Dekrete – darunter auch dieses – müssen in Italien von Jahr zu Jahr verlängert werden, um kurz vor dem Ablauf stehende gesetzliche Fristen zu strecken.

Medienberichten zufolge ging der Nichtverlängerung des Steuerbonus‘ eine hitzige Kabinettsdebatte voraus. Die Regelung begünstige ausländische Profis zum Nachteil der italienischen, argumentierte etwa Vize-Ministerpräsident Matteo Salvini. Der Kauf italienischer Fußballer sei dadurch verhindert worden, so dass sich die Clubs vor allem auf Spieler aus dem Ausland konzentrierten. Claudio Lotito, Senator von der Regierungspartei Forza Italia und Clubchef von Lazio Rom, nannte die Entscheidung hingegen einen großen Fehler.

Die Serie A und deren Vereine fürchten nun, dass der italienische Fußball für ausländische Profi-Fußballer weniger attraktiv sein wird. Die Abschaffung des Steuerbonus‘ werde zu einer geringeren Wettbewerbsfähigkeit der Mannschaften führen und letztlich weniger Einnahmen für den Fiskus zur Folge haben, hieß es in einer Mitteilung der Liga.

Bis zuletzt hatten die Vereine gehofft, dass die Regelung zumindest bis Ende Februar verlängert wird, damit sie auch bei ausländischen Neuverpflichtungen im kommenden Winter-Transferfenster greift.