Irans Nationaltrainer Carlos Queiroz hat Teile der Fans nach der 2:6-Niederlage gegen England zum WM-Start kritisiert. «Wenn die Fans uns nicht unterstützen, sollen sie zuhause bleiben», sagte der Coach am Montagabend in Al-Rajjan.
Queiroz hatte in den Schlussminuten des WM-Auftaktspiels immer wieder wie wild mit den Armen gerudert und die Fans dazu aufgefordert, mehr Stimmung zu machen. Zeitweise hatte der 69-Jährige das Geschehen auf dem Rasen aus den Augen verloren, weil er sich so mit den Anhängern beschäftigte.
Politische Debatten umgeben das Team um Doppel-Torschütze Mehdi Taremi. Der Tod einer jungen Frau im Polizeigewahrsam hatte diese ausgelöst, der Sicherheitsapparat reagierte mit äußerster Härte. Das Entsetzen über die vielen getöteten Demonstranten ist groß. «Jeder weiß, dass es brisante Umstände im Umfeld meiner Spieler gibt. Es ist nicht die beste Umgebung bei so einem Turnier», sagte Queiroz. Er forderte dazu auf, die Spieler, die er «meine Kids» nennt, in Ruhe Fußball spielen zu lassen.
Eine Vorentscheidung in Sachen Weiterkommen sieht der Trainer nach der klaren Niederlage noch nicht. «Wir gewinnen oder lernen. Wir hatten das Privileg, viel zu lernen. Jetzt sind wir für die nächsten Spiele gegen Wales und die USA bestens vorbereitet. Für uns ist weiter alles offen, wir können nach wie vor sechs Punkte in der Gruppe holen», sagte Queiroz. Nächster Gegner sind am Freitag (11.00 Uhr) die USA.
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