Der VfL Wolfsburg hat einen weiteren großen Schritt in Richtung Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga gemacht. Beim 2:1 (0:1)-Erfolg beim SC Freiburg bewiesen die Niedersachsen Moral und profitierten zudem von der Roten Karte gegen Kiliann Sildillia in der 64. Minute.
Der Sport-Club verpasste dagegen auch im siebten Heimspiel nacheinander ein Erfolgserlebnis. Länger mussten die Freiburger in der Amtszeit von Trainer Christian Streich nur 2013 auf einen Dreier zu Hause warten.
Zwar gingen die Gastgeber vor 32.800 Zuschauern durch ein Eigentor von Sebastiaan Bornauw in Führung (42. Minute). Doch nach dem Platzverweis drehten die Wolfsburger das Spiel. Zunächst verwandelte Maximilian Arnold einen Freistoß (82.). Anschließend traf Maxence Lacroix aus der Distanz (90.). Kurz zuvor hatte Freiburgs Roland Sallai einen Foulelfmeter verschossen (87.).
SC darf dennoch auf Europapokal-Teilnahme hoffen
Dennoch dürfen die Freiburger weiter auf die Rückkehr auf die internationale Bühne hoffen. Denn der siebte Platz, auf dem sie nach 31 Spielen auch weiterhin liegen, würde zur Teilnahme an den Playoffs der Conference League berechtigen – vorausgesetzt der neue deutsche Meister Bayer Leverkusen gewinnt Ende Mai auch das Endspiel im DFB-Pokal gegen den 1. FC Kaiserslautern.
Zudem spielen sie an den letzten drei Spieltagen auswärts beim 1. FC Köln, daheim gegen den 1. FC Heidenheim und zum Abschluss bei Union Berlin – also gegen Mannschaften, die hinter den Freiburgern platziert sind. SC-Trainer Streich war sich der Bedeutung der Partie bewusst. «Es geht für uns in den letzten vier Spielen noch um ganz viel», hatte er gesagt. «Wir müssen mit klarem Kopf in diese Spiele gehen. Uns gelingt momentan fußballerisch nicht alles – es war eine schwierige Saison, aber wir stehen so gut da.»
Freiburg spielerisch verbessert
Spielerisch machten die Freiburger im Vergleich zum 1:1 am vergangenen Sonntag gegen den FSV Mainz 05 jedoch einen deutlich verbesserten Eindruck. Schon nach fünf Minuten setzte Michael Gregoritsch einen Schuss aus der Drehung an die Latte, und Vincenzo Grifo köpfte an den Pfosten (17.).
«Ich habe nicht den Eindruck, dass sich irgendwer zurücklehnt, weil wir gegen Bochum gewonnen haben», hatte VfL-Trainer Ralph Hasenhüttl seine Eindrücke unter der Woche geschildert. Seine Mannschaft erweckte jedoch auch nicht den Eindruck, als würde sie gut ins Spiel finden. Immer wieder steckte der Coach seinen Kopf mit seinem Sohn und Co-Trainer Patrick Hasenhüttl zusammen. Ihre Erkenntnisse trugen aber zunächst nicht zu einer Leistungssteigerung bei. Die beste Chance der Gäste vergab Tiago Tomás (28.).
Wolfsburg schafft in Überzahl die Wende
Das passive Auftreten der Wolfsburger lud die Freiburger zu feinen Kombinationen ein. Einer dieser Spielzüge sorgte kurz vor der Pause für die Führung. Yannik Keitel fand mit einem öffnenden Pass Ritsu Doan, der den verteidigenden Bornauw anschoss.
Nach dem Seitenwechsel sorgten die eingewechselten Kevin Paredes und Patrick Wimmer für etwas mehr Schwung im Spiel der Wolfsburger. Große Gefahr ging von den Offensivbemühungen des VfL aber erst einmal nicht aus. Erst die Überzahl brachte die Wende. Arnold und Lacroix besiegelten den Auswärtssieg. Zwischen den beiden Wolfsburger Toren schoss Roland Sallai einen umstrittenen Foulelfmeter weit über das VfL-Gehäuse, weil er bei der Ausführung wegrutschte.
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