23. November 2024

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«Ich vermisse Tennis»: Zverev nach Operation mit Zuversicht

Nach seiner schweren Verletzung im Halbfinale der French Open hat sich Alexander Zverev einer OP am rechten Sprunggelenk unterzogen. Der Olympiasieger will «so schnell wie möglich» zurückkehren.

Alexander Zverev meldete sich aus dem Krankenbett zu Wort. In seiner kurzen Video-Botschaft zeigte der am Dienstag operierte Olympiasieger schon wieder den Anflug eines Lächelns.

«Ich freue mich darauf, wieder zurückzukehren. Ich vermisse Tennis bereits», sagte der 25-Jährige auf Englisch. Wann Deutschlands bester Spieler nach der schweren Fußverletzung im Halbfinale der French Open am vorigen Freitag gegen den späteren Sieger Rafael Nadal wieder auf dem Platz stehen kann, ließ er zunächst offen.

Die Diagnose

Bei der Untersuchung in Deutschland sei festgestellt worden, dass alle drei seitlichen Bänder im rechten Sprunggelenk gerissen seien, schrieb Zverev in der Mitteilung, die am Dienstagabend auf Instagram veröffentlicht wurde. Der gebürtige Hamburger hatte sich am Montag beim Davis-Cup-Arzt Tim Kinateder in München untersuchen lassen, um zu prüfen, ob der Fuß abseits des bereits festgestellten mehrfachen Bänderrisses noch weiteren Schaden genommen hatte. Die positive Nachricht: Eine noch schlimmere Blessur wurde nicht entdeckt.

Die Operation

Bänderrisse im Sprunggelenk können, müssen aber nicht operiert werden. «Um so schnell wie möglich zum Wettkampf zurückzukehren, um sicherzustellen, dass alle Bänder richtig heilen, und um die volle Stabilität in meinem Sprunggelenk zurückzugewinnen, war eine Operation die beste Wahl», begründete Zverev den Entschluss.

Die Zukunft

Dass ein Start beim Rasen-Klassiker in Wimbledon vom 27. bis 10. Juli ausgeschlossen ist, war bereits vor der endgültigen Diagnose klar. Die folgenden Highlights des Tennisjahres dürfte Zverev aber weiter anpeilen: Bis zum Start der US Open als letztem Grand-Slam-Turnier 2022 (29. August bis 11. September) bleiben noch mehr als elf Wochen. Als großes Ziel für dieses Jahr hatte Zverev den Triumph bei einem der vier größten Turniere sowie die Nummer eins der Welt ausgegeben. In der kommenden Woche klettert er erstmals in seiner Karriere auf Position zwei.

Nach den US Open folgt die Davis-Cup-Zwischenrunde vom 14. bis 18. September – Zverev hatte sich dafür stark gemacht, dass die deutsche Gruppe in Hamburg gespielt wird. «Meine Reha beginnt jetzt und ich werde alles tun, um stärker denn je zurückzukommen!», schrieb er.

Auch Davis-Cup-Teamchef Michael Kohlmann wünscht sich, dass seine Nummer eins rechtzeitig zurückkehrt. Frankreich, Belgien und Australien sind die deutschen Gegner in der Gruppenphase. «Ich glaube, dass es eng werden könnte. Aber ich hoffe für ihn beziehungsweise auch für uns, dass er schon bei den US Open wieder fit ist», sagte Kohlmann der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch.

Die Reaktionen

Im Netz war die Anteilnahme erneut groß. Bis Mittwochmittag wurde die Botschaft Zverevs mehr als 9000-mal kommentiert, mehr als 320.000 Herzen sammelte der Instagram-Post. Eine «schnelle Erholung» wünschte Ex-Profi Tommy Haas, «Gute Besserung, Alex», schrieb Thomas Müller nach dem 1:1 der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen England. Zverevs Freundin Sophia Thomalla schickte ein Herz-Emoji. «Ich erhalte weiterhin so viele Nachrichten und möchte mich noch einmal bei allen bedanken, die mich in einer so schwierigen Zeit unterstützt haben», schrieb Zverev, dem bis zur Rückkehr ins Wettkampfgeschehen noch einige schwere Wochen bevorstehen dürften.

Von Florian Lütticke und Robert Semmler, dpa