Die beiden norddeutschen Fußballvereine, Hamburger SV und Werder Bremen, erwarten mit großer Vorfreude das Pokal-Halbfinale der Frauenmannschaften, das vor 57.000 Zuschauern stattfinden wird. „Werder war unser absoluter Wunsch. Es hätten sogar weit mehr Tickets verkauft werden können,“ äußerte HSV-Finanzvorstand Eric Huwer in einem Doppelinterview mit Werder-Geschäftsführer Klaus Filbry vor dem Spiel am Sonntag um 15:30 Uhr (Sky).
Das ausverkaufte Volksparkstadion wird eine Rekordzahl an Zuschauern beherbergen. Nie zuvor haben so viele Fans ein Liga- oder Pokalspiel der Frauen in Deutschland besucht. Der vorherige Rekord lag bei 44.808 Zuschauern, die beim Pokalfinale 2023 in Köln anwesend waren. Bei der ersten Partie der HSV-Frauen im Volkspark im Februar waren 16.529 Zuschauer anwesend.
Wachstum des Frauenfußballs
Huwer berichtete von positiven Rückmeldungen aus verschiedenen Ländern, darunter Frankreich, die Schweiz und die USA. „Die Nachricht ging tatsächlich um die Welt. Genau das braucht der Frauenfußball, um die nächsten Schritte machen zu können,“ sagte er. Filbry hob ebenfalls die positive Entwicklung hervor: „Generell ist einfach zu spüren, dass bei diesem Thema etwas vorangeht. Dem Frauen-Nationalteam wird mittlerweile großes Interesse zuteil, die Qualität bis hinunter in die Amateurligen wird immer besser. Wichtig ist, dass die Pflanze weiter wächst und gedeiht, und zwar organisch, ohne künstliche Beschleuniger.“
Herausforderungen für den HSV
Der Hamburger SV, der sich aktuell gute Chancen auf einen Aufstieg in die Bundesliga ausrechnet, sieht sich jedoch mit dem Problem konfrontiert, dass eine geeignete Spielstätte fehlt. Die Frauen tragen ihre Heimspiele der Liga derzeit auf einem Trainingsplatz neben dem Volksparkstadion aus, der nur Platz für einige hundert Zuschauer bietet. „Das ist sehr unbefriedigend, wir müssen das Thema nachhaltig und gemeinsam mit der Stadt angehen. Zuschauer werden so nicht gerade angelockt, auch der Entwicklung sind Grenzen gesetzt,“ betonte Huwer.
Ähnlich verhält es sich bei den Werder-Frauen, die ihre Spiele ebenfalls auf einem Trainingsplatz in der Nähe des Weserstadions austragen. Ihre Premiere in der Bundesliga hatten die Grün-Weißen im November 2022, als sie vor 20.417 Zuschauern gegen den SC Freiburg eine 1:2-Niederlage hinnehmen mussten.
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