Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch hat auf die Frage nach einem längerfristigen Engagement beim deutschen Frauen-Nationalteam mit einem Scherz und einem Hinweis auf sein Alter geantwortet.
«Überreden muss mich keiner. Ich frage immer meine Frau», sagte der frühere Mittelstürmer in einem Interview des «Kicker» lachend. «Mir macht das riesigen Spaß», betonte Hrubesch und fügte dann an: «Es ist aber auch klar: Ich bin 72 Jahre alt und merke, dass das auch an die Substanz geht.»
Unter der Regie des Europameisters von 1980 hat sich die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes nach einem Fehlstart noch für das Finalturnier der Nations League qualifiziert und besitzt damit die Chance auf die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris. «Mir ist aber wichtig zu betonen, dass wir nicht nur bei Olympia dabei sein wollen, sondern auch im ersten Schritt die Nations League gewinnen wollen. Olympia kommt danach. Wir werden angreifen», kündigte Hrubesch an.
Olympia-Qualifikation als Ziel
Gegner im Halbfinale am 23. Februar sind auswärts die als Gastgeberinnen automatisch für Olympia qualifizierten Französinnen. Damit hat das deutsche Team auch bei einer Niederlage noch die Chance, mit einem Sieg im Spiel um Platz drei eines der beiden Olympia-Tickets zu holen.
Nach dem erstmaligen Vorrunden-Aus bei der WM in Australien und Neuseeland unter der damaligen Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg war Hrubesch nach den ersten beiden Spielen in der Nations League zum zweiten Mal als Bundestrainer des Frauen-Teams eingesprungen. Er ist auch Direktor des Nachwuchsleistungszentrums beim Hamburger SV.
«Ich bin ja ein positiver Typ und gucke nicht zurück. Deshalb habe ich auch nichts aus der Vergangenheit aufgearbeitet, sondern habe in die Mannschaft reingehört», berichtete der Vizeweltmeister von 1982. «Entscheidend war, dass die Mädels mich angenommen haben und wie wir miteinander kommunizieren, auch mit den Vereinen und dem DFB. Das ist ein Gesamtpaket.» Alle hätten einen guten Job gemacht, das habe von der ersten Minute an funktioniert, lobte Hrubesch. «Wir haben den Mädels Luft zum Atmen gegeben, nicht eine Sitzung nach der anderen angesetzt. Fußball ist einfach. Der hat sich auch nicht verändert.»
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