Voller Freude und Zuversicht gehen die deutschen Hockey-Frauen in das Final Four der Weltmeisterschaft und möchten in Terrassa einen Coup gegen die favorisierte Konkurrenz landen.
«Ganz ehrlich, jetzt sind wir in Spanien, dann will ich auch gewinnen», sagte Stürmerin Charlotte Stapenhorst locker. Mittelfeldspielerin Benedetta Wenzel ergänzte: «Wir haben hier nichts mehr zu verlieren und wollen mit einer Medaille zurückkommen.» Allerdings muss sich die verjüngte Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes zunächst am Samstag (21.30 Uhr) gegen keinen Geringeren als den Olympia-Zweiten Argentinien behaupten.
Bundestrainer Valentin Altenburg weiß, dass das eine schwere Aufgabe wird: «Argentinien ist das absolute Powerhouse im Welthockey. Sie haben die FIH Pro League gewonnen, sind defensiv stark, haben eine sehr gute Ecke und bringen einfach alles mit, was ein Weltklasseteam braucht.» Zuletzt waren die Deutschen im Olympia-Viertelfinale von Tokio an den «Leonas» gescheitert, die beiden Pro-League-Heimspiele in Berlin wurden im Mai ebenfalls verloren. Dennoch rechnet sich Altenburg, dessen Team in den letzten drei WM-Spielen kein Gegentor kassiert hat, diesmal Chancen aus: «Wir wollen unser eigenes Spiel durchsetzen und aus der eigenen Kraft Torchancen herausspielen.»
Rhythmus angepasst
Während die Südamerikanerinnen, die sich im Viertelfinale mit 1:0 gegen England durchsetzten, bereits alle ihre WM-Spiele in Terrassa absolviert haben, sind die Deutschen erst am Mittwochabend aus dem Co-Gastgeberland Niederlande angereist. «Wir hoffen, dass es nicht so einen großen Einfluss hat, dass wir in Amstelveen nicht unter solch hohen Temperaturen gespielt haben», gab Stürmerin Pia Maertens zu bedenken. Am Samstag soll das Thermometer tagsüber auf 36 Grad klettern, auch spät abends ist es noch um die 28 Grad warm. Wenzel verriet: «Wir haben bereits unseren Rhythmus an die späten Anstoßzeiten angepasst, schlafen länger und trainieren später.»
Das Olympiastadion von Terrassa ist mit guten Erinnerungen fürs deutsche Hockey verbunden, schließlich holten die Herren dort 1992 Olympia-Gold, die Damen Silber. Zuletzt standen die Frauen vor zwölf Jahren unter den Top Vier der Welt. Der Traum vom Titel endete 2010 im Halbfinale von Rosario – mit 1:2 gegen Gastgeber Argentinien. «Wir sind gut damit bedient, auf uns zu schauen», meinte Stapenhorst. Wenzel stimmte zu: «Wir werden druckfrei aufspielen, und in einem WM-Halbfinale kann immer alles passieren.» Die bislang letzte WM-Medaille für die deutschen Damen gab es vor 24 Jahren in Utrecht in den Niederlanden.
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