Emma Hinze ist bei der Bahnrad-WM einfach nicht zu schlagen.
Die 24 Jahre alte Titelverteidigerin sicherte sich am Freitagabend in Roubaix Gold im Sprint und damit ihren insgesamt fünften Titel – in Berlin 2020 und Roubaix 2021 war sie bislang auch nur in fünf Disziplinen am Start. Teamkollegin und Freundin Lea Sophie Friedrich schaffte es bei der beeindruckenden Sprintshow zwar ins Finale, musste sich aber im mit Spannung erwarteten deutschen Duell nach zwei packenden Durchgängen geschlagen geben.
«Das war historisch»
«Das ist Wahnsinn. Das war historisch, ein Wahnsinnsergebnis. Die Mädels haben sich wieder fokussiert. Jetzt war zu sehen, was sie für Potenzial haben», sagte Bundestrainer Detlef Uibel, der nach der Saison abtritt. Mit Blick auf das Duo fügte er an: «Die Reise kann ganz weit gehen.»
Zuvor hatte Hinze Olympiasiegerin Kelsey Mitchell aus Kanada zweimal deutlich besiegt und damit ihre derzeitige Topform unter Beweis gestellt. «Es macht einfach Spaß», sagte Hinze, die in den Tagen von Roubaix wieder einen gelösteren Eindruck macht als noch in Tokio, als ihr der mediale Druck und die Erwartungshaltung einfach zu viel wurden. Am Sonntag will Hinze im Keirin auch ihren dritten Titel verteidigen und das nächste spektakuläre WM-Triple perfekt machen. Friedrich ist als Titelverteidigerin im 500-Meter-Zeitfahren am Samstag eine der Favoritinnen.
Eilers holt Bronze im Zeitfahren
Vor dem Kräftemessen der beiden Sprint-Frauen hatte der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) eine weitere Medaille bejubeln dürfen. Joachim Eilers holte im 1000-Meter-Zeitfahren in einer Zeit von 1:00,008 Minuten Bronze und musste sich nur Jeffrey Hoogland (Niederlande) und Nicholas Paul (Trinidad und Tobago) geschlagen geben. «Wir haben viel Arbeit geleistet. Meine Form wurde von mal zu mal besser, darauf wollen wir aufbauen. Das motiviert mich, dass es nochmal mit einer Medaille belohnt wurde», sagte Eilers.
Nach drei von fünf WM-Tagen liest sich die deutsche Bilanz stark. Neben drei WM-Titeln stehen auch eine Silber und zwei Bronzemedaillen auf dem BDR-Konto. Selbst die Ausbeute von der Heim-WM (viermal Gold, einmal Silber, dreimal Bronze) zu schlagen, scheint möglich, da es am Wochenende weitere Medaillenchancen gibt.
Ohne Edelmetall blieb Ex-Weltmeister Theo Reinhardt, der im Punktefahren nicht über Rang neun hinauskam. In der Einerverfolgung der Männer setzte sich der Amerikaner Ashton Lambie gegen die starke italienische Konkurrenz um Jonathan Milan (Silber) und Straßenrad-Profi Filippo Ganna (Bronze) durch.
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