In den oberen Tabellenregionen erwartet – in der Abstiegszone gelandet. Die beiden Absteiger aus der Fußball-Bundesliga, Schalke 04 und Hertha BSC, laufen auch eine Klasse tiefer dem Erfolg hinterher.
Nach fünf Spieltagen haben beide Clubs erst einen Sieg feiern können. «Enttäuschung, Fassungslosigkeit. Das späte 1:1 passt zu unserer Situation. Aber dieses Unentschieden passt nicht zu unseren Ansprüchen», sagte Schalkes Timo Baumgartl nach dem 1:1 bei Aufsteiger SV Wehen-Wiesbaden: «Wenn wir ein Spitzenteam sein wollen, was wir noch nicht sind, ich sage bewusst ’noch‘, dann muss man das Spiel killen. Das haben wir nicht geschafft.»
Während Schalke den Ausgleich unglücklich in der fünften Minute der Nachspielzeit kassierte, setzten die Berliner neue negative Bestwerte in Liga 2. Noch nie war ein Absteiger mit drei Niederlagen im Unterhaus gestartet, noch nie verlor ein Zweitligist nach viermaliger Führung ein Ligaspiel. «Wie wir Tore bekommen haben, war für mich neu. Wir hatten auch nach der Führung keine Kontrolle, keiner hat die Verantwortung übernommen», monierte Herthas Trainer Pal Dardai das fehlende Selbstbewusstsein seiner Kicker nach der 4:6-Niederlage beim 1. FC Magdeburg.
Stimmung in Gelsenkirchen angespannt
Anstatt in Konkurrenz mit dem vom Hamburger SV angekündigten sechsten Anlauf in Richtung Oberhaus zu gehen, wächst der Abstand für die Traditionsvereine zu den Aufstiegsplätzen frühzeitig an. In Gelsenkirchen, das vor der Saison vollmundig langfristige Ziele als Verein der Top 6 in der Bundesliga ausgegeben hatte, nimmt eine angespannte Stimmung zu. Die vorübergehende Suspendierung von Schalke-Torhüter Ralf Fährmann durch Thomas Reis sorgte neben den bisherigen Misserfolgen für weitere Kritikpunkte.
Denn anders als nach dem Abstieg 2021 wurde die Substanz der Mannschaft in dieser Saison als so stark angesehen, dass eine direkte Rückkehr in die Beletage als Ziel auch von Trainer Reis ausgegeben wurde. Nach dem Remis in Wiesbaden kritisierte Reis sein Team, den «Gegner unnötig stark gemacht» zu haben, sah aber auch Verbesserungen in einigen Bereichen. Zahlreiche Fans schoben dagegen Frust und sehen ihr Team auch im kommenden Jahr im Unterhaus.
Bei Hertha dagegen waren die Aufstiegshoffnungen von vornherein klein gehalten worden. Wie bei Schalke vor zwei Jahren hatten die Berliner vor der Saison Sorgenfalten bei der Lizenzerteilung. Die Misswirtschaft der vergangenen Jahre führte dazu, die vermeintlichen Leistungsträger zu verkaufen. «Vielleicht braucht der Aufstieg von Hertha BSC, wie es im Moment aussieht drei, vier Jahre», sagte Dardai. «Erst einmal ein Jahr als Übergang, danach ein Jahr für die Stabilität, danach holt man drei, vier positionsspezifische Spieler, dann ist man schon bei Jahr drei.»
Beide Vereine bekommen durch die anstehende Länderspielpause ein wenig Zeit zur Kurskorrektur. Während Dardai nach dem Ende der Transferzeit seine neu zusammengestellte Mannschaft noch in Ruhe formen kann, ist aus dem ehemaligen Hoffnungsträger Reis ein umstrittener Trainer geworden, der noch mehr Druck nach der Länderspielpause schultern muss.
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