Hertha-Trainer Felix Magath setzt im entscheidenden Relegationsspiel seiner Mannschaft auf die Führungsspieler Santiago Ascacibar und Kevin-Prince Boateng sowie die Standards von Marvin Plattenhardt.
«Mit Santi als Zweikämpfer, als sehr laufstarkem Mittelfeldspieler, der für den Gegner unangenehm ist, werden wir jemanden haben, der den Spielaufbau der Hamburger besser stören kann, als es im Hinspiel der Fall war», sagte der 68-Jährige vor dem Rückspiel der Berliner in der Bundesliga-Relegation beim Hamburger SV am Montagabend (20.30 Uhr/ Sat.1 und Sky).
Der 25 Jahre alte Argentinier hatte beim 0:1 in Berlin wegen einer Gelb-Sperre gefehlt. Ascacibar sei «ein ganz wichtiger Mentalitätsspieler», sagte Magath. Niklas Stark habe diese Rolle im Hinspiel wegen der Nachwehen eines Infekts nicht einhundertprozentig ausfüllen können.
«Der Prince ist ein Finalspieler»
Auch Kevin-Prince Boateng spielt in den Planungen des Trainers weiter eine große Rolle. «Der Prince ist ein Finalspieler. Der weiß, wie das geht», sagte Magath. «Den braucht natürlich auch die Mannschaft.» Boateng ist eine wichtige Führungsfigur im Kader der Berliner. Er war jedoch im Hinspiel nicht zum Einsatz gekommen.
Hertha hat in Hamburg eine letzte Chance, den siebten Abstieg aus der Bundesliga abzuwenden. Im Hinspiel waren die Berliner teilweise zu passiv und taten sich wie häufiger in den vergangenen Wochen schwer beim Herausspielen von Chancen. Boateng solle in der Offensive für mehr Ordnung sorgen, sagte Magath. «Wir haben eben leider die Situation, dass wir in der Offensive keinen Spieler haben, der über eine konstante Torgarantie verfügt», sagte der Trainer.
Umso wichtiger sind deswegen die Freistöße und Eckbälle von Außenverteidiger Plattenhardt. «Unsere größte Waffe ist, wenn Platte an Standardsituationen geht», sagte Magath. In den vergangenen Tagen ging es bei Hertha um die Regeneration. Zudem werden nun viele Gespräche geführt. «Ich habe schon gestern gespürt, dass sich da wieder was entwickelt bei uns in der Truppe. Deswegen sage ich: Wir sind bereit», sagte Magath.
Druck beim HSV
Den Druck schob Magath indes seinem Ex-Club zu. «Im Moment sind wir raus. Wir können ja nur noch gewinnen», sagte der 68-Jährige. Magath gab sich kämpferisch. «Jetzt ist der HSV derjenige, der was zu verlieren hat. Jetzt ist der Druck beim HSV bei den Spielern und nicht mehr bei uns.» Seine Mannschaft müsse die Situation klar annehmen, wie sie ist, sagte Magath.
Herthas Fredi Bobic ist nach eigener Aussage sicher, dass die Berliner ein anderes Gesicht zeigen werden als beim enttäuschenden 0:1 in der ersten Partie im heimischen Olympiastadion. «Ich habe die Überzeugung, dass die Jungs auch mit einer gewissen Wut auch reingehen in dieses Spiel», sagte der 50-Jährige «Die Karten liegen auf dem Tisch. Es gibt jetzt nur noch dieses eine Spiel. Es ist wie ein Finale für uns», sagte er. Hertha muss am Montag gewinnen, um den siebten Abstieg aus der Bundesliga noch zu verhindern.
Vielleicht sei sich das Team im Hinspiel zu sicher gewesen, sagte Bobic. «Wir brauchen diese Intensität, wenn sie die Leidenschaft reinbringen, wenn sie vielleicht auch ein bisschen wütend auf sich selbst sind», sagte Bobic über seine Profis. «Wir haben so viele Nackenschläge gehabt. Aber der Trainer hat richtig gesagt: Die Jungs kamen auch immer wieder zurück.»
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