Für Basketball-Bundestrainer Gordon Herbert war die EM-Ausbootung des langjährigen Kapitäns Robin Benzing ein schmerzlicher Entschluss.
«Um ehrlich zu sein, war es eine der härtesten Entscheidung, die ich jemals als Coach treffen musste. Ich habe davor einige Tage nicht geschlafen, um mir klar darüber zu werden», sagte der 63-jährige Kanadier dem «Kicker». Herbert hatte am Sonntag seinen Kader für die Heim-Europameisterschaft auf 14 Spieler reduziert. «Ich hätte nichts lieber getan, als Robin in diesem Team dabei zu haben und dass er seine Karriere mit der Eurobasket in Deutschland beendet. Er wollte das auch.»
Letztlich eine Sportliche Entscheidung
Herbert entschied sich auch wegen einer hartnäckigen Verletzung im Becken- und Leistenbereich, mit der Benzing im Sommer zu kämpfen hatte, gegen den 33-Jährigen. «Er hat erst zwei Wochen vor unserem Vorbereitungsstart im August wieder angefangen zu trainieren, das hat ihn beeinträchtigt», erklärte der Bundestrainer seine Entscheidung.
Letztlich habe er eine sportliche Entscheidung treffen müssen. «Leider betreffen Entscheidungen für das Team immer auch Individuen. Manchmal muss man als Trainer harte Entscheidungen treffen. Es ist keine Entscheidung, die ich mag oder die in irgendeiner Weise angenehm war und ist», sagte Herbert. Benzing habe die Situation rund um seine Verletzung verstanden, «war aber natürlich enttäuscht».
Das deutsche Team bereitet sich vom 16. August an in Hamburg auf den Supercup vor. Die Vorrunde der EM (1. bis 18. September) steigt in Köln und die Endrunde in Berlin
«Ich denke schon, dass ich es verdient gehabt hätte, dabei zu sein», hatte Benzing der Deutschen Presse-Agentur gesagt. «Sicherlich nicht mit so viel Spielzeit wie früher, aber als elfter oder zwölfter Spieler schon.» Benzing, der zuletzt bei Fortitudo Bologna in Italien unter Vertrag stand, hatte seit 2009 jeden Sommer in der Nationalmannschaft gespielt. Sein Einsatz im Testspiel gegen die Niederlande war sein 167. Länderspiel.
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