Markus Gaugisch brennt auf die ersten Heim-Länderspiele als Bundestrainer der deutschen Handballerinnen zum Start ins WM-Jahr.
«Ich freue mich tierisch und kann es kaum erwarten. Das ist eine große Motivation und ein Extra-Kick», sagte der 48 Jahre alte Schwabe zu den bevorstehenden Duellen mit Ungarn am Freitag in Ludwigsburg und Polen am Sonntag in Heidelberg.
Zeit für die Schönheiten der Region bleibt den Spielerinnen, die Gaugisch seit Montag zu einem Lehrgang in Ludwigsburg zusammengezogen hat, nicht. Beim Drei-Länder-Turnier will er mit der DHB-Auswahl Schwung holen für die WM-Qualifikation im April gegen den krassen Außenseiter Griechenland, vor allem aber die Entwicklung des Teams im Hinblick auf die Weltmeisterschaft vorantreiben. Denn an einer Teilnahme an der Endrunde vom 30. November bis 17. Dezember in Dänemark, Norwegen und Schweden zweifelt im Deutschen Handballbund niemand.
«Wir wollen unser Offensivspiel erweitern und das eine oder andere neue Element einbauen. Wir müssen alle Positionen einbeziehen, um schwerer ausrechenbar zu sein», beschrieb Gaugisch eine der Hauptaufgaben und ergänzte: «Wir wollen jede Minute, die wir zusammen sind, nutzen.»
Auftakt des Lehrgangs macht Mut
Der Auftakt des Lehrgangs machte schon einmal Mut. «Ich habe einen sehr guten Eindruck und das Gefühl, dass alle maximal motiviert sind und an den Dingen weiterarbeiten wollen. Es ist ein aktives Miteinander. Alle fühlen sich wohl und wollen Vollgas geben», berichtete Gaugisch.
Nicht nur er schielt schon auf die Olympischen Spiele im kommenden Jahr, für die sich die DHB-Werferinnen erstmals seit 2008 wieder qualifizieren wollen. «Der Durst nach Olympia ist groß. Wir wollen zuschlagen, wenn sich die Chance bietet», sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer zum großen Ziel. Wird der Druck für Gaugisch damit größer? Nein, sagt der Bundestrainer. «Das ist eher etwas Positives, das alle antreibt. Es erhöht die Lust, alles reinzulegen und bei der WM eine Platzierung zu erreichen, um den Traum von Olympia zu verwirklichen», betonte er.
Die beiden Partien am Wochenende sollen das deutsche Team auf dem angestrebten Weg nach Paris einen Schritt voranbringen. «Die Spiele sind wichtig, da sie uns zeigen werden, wo wir zum jetzigen Zeitpunkt unserer Entwicklung stehen und woran wir weiterarbeiten müssen», sagte Gaugisch. «Das sind Spiele, die uns weiterbringen, denn wir müssen an unsere Leistungsgrenze gehen, um erfolgreich zu sein.»
Döll, Berger und Stolle wieder dabei
Wieder dabei sind nach Verletzungen Linksaußen Antje Döll, Rechtsaußen Amelie Berger und Rückraumspielerin Alicia Stolle, die bei der EM im Vorjahr schmerzlich vermisst wurden. «Mit der Rückkehr von Antje und Amelie können wir auf den beiden Außenpositionen auf internationale Erfahrung zurückgreifen», sagte Gaugisch.
Bei der Weiterentwicklung der Mannschaft orientiert sich der Bundestrainer an den Top-4 der Welt – Frankreich, Norwegen, Dänemark und Schweden. «Das sind gute Vorbilder. Die sind in der Lage, während eines Spiels ihr System zu verändern. Sie haben unterschiedliche Deckungsvarianten und sind in der Offensive fähig, verschiedene Impulse zu setzen. Dorthin wollen auch wir uns entwickeln», sagte Gaugisch.
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