Hansi Flick redet immer wieder von seinem Team. Als Bundestrainer will der 56-Jährige künftig sehr präsent sein, aber kein Alleinunterhalter.
Noch bevor Flick selbst öffentlich über die großen Ziele mit der Fußball-Nationalmannschaft spricht, stellten sich am Montag in Stuttgart seine vier wichtigsten Mitarbeiter vor.
MARCUS SORG (55): Marcus Sorg hat doppelt so viel Erfahrung wie sein neuer Chef. Zweimal vertrat er Joachim Löw als Chefcoach bei Länderspielen an der Seitenlinie, als dieser im Juni 2019 unpässlich war. Flick musste nur bei der EM 2008 im Achtelfinale gegen Portugal (3:2) für den gesperrten Löw einspringen. Für Flick war es keine Frage, dass Sorg auch nach dem Ende der Löw-Ära im Amt bleibt. Als ersten Assistenten würde sich der stille Zuarbeiter aber selbst nicht beschreiben. «Wichtig ist, dass wir uns einfinden, Dinge zusammen erarbeiten, je nachdem, was ansteht», beschrieb er seine Aufgaben.
DANNY RÖHL (32): Der junge Sachse hat als Assistent von Flick beim FC Bayern schon alle Club-Titel gewonnen. Die Begeisterung, nun auch beim DFB zu sein, kann der einstige Zögling von Ralf Rangnick bei RB Leipzig nicht verbergen. Flick schickte ihn schon als Botschafter ins Dortmunder Trainingslager. «Das waren vier schöne Tage», erzählte Röhl. Zwar fehlt noch der Trainerschein, aber wenn Röhl über Pressing und Umschaltmomente spricht, merkt man sein großes Fachwissen, das Flick veranlasste, ihn aus München mitzunehmen. Gemeinsam mit Sorg wird er neben dem Chef bei den Spielen auf der Bank sitzen.
ANDREAS KRONENBERG (46): Manuel Neuer ist schon gespannt auf den neuen Bundestorwarttrainer. «Ich freue mich auf den Austausch», sagte der DFB-Kapitän. Als Nachfolger von Andy Köpke machte Kronenberg seine Haltung klar, die Neuer gefallen dürfte. Hierarchie ist wichtig. Nummer eins heißt Nummer eins, sagte Kronenberg, der als Schlussmann selbst beim Zweitligisten LR Ahlen oft nur Ersatzmann war. Als Torwarttrainer gehört er in Deutschland zu den Besten. Er formte beim SC Freiburg, bei dem er in dieser Saison noch parallel zum DFB-Job weiterarbeitet, reihenweise Bundesliga-Stammkräfte.
MADS BUTTGEREIT (36): Den kuriosen Freistoß-Hinfall-Trick von Thomas Müller bei der WM 2014 gegen Algerien fand er toll. Der von Flick als Standard-Experte verpflichtete Däne will aber nicht für Kuriositäten stehen: «Es geht nicht darum, spektakulär zu sein, sondern effektiv.» Dabei scheut der in der Fußball-Technologie-Schule des FC Midtjylland sozialisierte Spezialist auch nicht den Blick in untere Spielklassen. «Man sammelt Inspiration überall.» Im DFB-Zirkel habe er große Offenheit für Innovation gespürt. Anleihen nimmt Buttgereit auch aus dem Golf, wo mit technischen Mitteln am richtige Touch gearbeitet wird. Hobby-Golfer Müller wird der Ansatz sicher gefallen.
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