Fußball-Zweitligist FC Hansa Rostock kritisiert wegen der Corona-Maßnahmen die politischen Entscheidungsträger und nennt die Kommunikation «grauenhaft».
In einem Interview mit NDR 1 Radio MV monierte der Vorstandsvorsitzende Robert Marien: «Selbstverständlich tragen wir als Verein eine gesellschaftliche Verantwortung. Warum aber wird die Landesverordnung, werden die vereinbarten Richtlinien jetzt wieder geändert? Und warum werden wir nicht vorab informiert?»
«De facto aber ist es ein Geisterspiel»
Hansa Rostock darf nach Verschärfung der Maßnahmen nur 1000 Zuschauer zur Partie am Samstag (13.30 Uhr/Sky) gegen den FC Ingolstadt ins Ostseestadion lassen. Ursprünglich war eine Höchstgrenze von 7250 Besuchern vorgesehen. Das sei «absolut nicht nachvollziehbar», klagte Marien. Zwar dürfen einige wenige Fußball-Anhänger ins Stadion, der Vorstandschef meinte jedoch: «De facto aber ist es ein Geisterspiel.»
Sport- und Gesundheitsministerin Stefanie Drese weist die Vorwürfe zurück. Sie habe am Dienstag im Anschluss an die Entscheidung mit Marien telefoniert. «Ich kann verstehen, dass der FC Hansa über die Entscheidung nicht glücklich ist, aber der Verein wollte eine klare Ansage. Die hat er jetzt», sagte die SPD-Politikerin.
«Die Bilder aus den vollen Fußballstadien am letzten Wochenende waren desaströs. Wir sind mitten in der Pandemie, die Intensivbetten sind ausgelastet. Wir müssen Kontakte stark einschränken. Das gilt selbstverständlich auch für den Profi-Fußball», betonte Drese.
Hansa Rostock: Die Tickets werden verschenkt
Hansa wird nun das auf 1000 Tickets reduzierte Kartenkontingent verschenken. Der Verein habe sich entschlossen, die Tickets «an Menschen in Not und sozial Schwache, aber auch an Berufsgruppen zu verteilen, die gerade jetzt vieles in der Krise schultern müssen», hieß es in einer Mitteilung.
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