24. November 2024

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Handballer begeistern bei U21-WM in Deutschland

Ein halbes Jahr vor der Heim-EM sorgt der deutsche Handball-Nachwuchs bei der U21-WM für Furore. Nach dem Einzug ins Halbfinale soll jetzt der dritte Titel nach 2009 und 2011 her.

Bob Hanning rechnet fest mit dem WM-Triumph – und auch bei den Spielern wächst vor dem Halbfinale gegen Serbien der Glaube an den Titel. Deutschlands Handball-Nachwuchs begeistert bei der U21-WM im eigenen Land die Fans und darf nach dem souveränen 31:26-Sieg im Viertelfinale gegen Dänemark mehr denn je auf den großen Wurf hoffen.

«Ich glaube, vor so einer Kulisse ist es schwer, uns zu schlagen», sagte der überragende Torwart David Späth vor dem Vorschlussrunden-Duell mit den Serben am Samstag (18.00 Uhr/Eurosport) in Berlin. 

Alle rechnen mit WM-Gold

Nach drei souveränen Vorrundensiegen gegen die Außenseiter Libyen, Tunesien und Algerien, den anschließenden Hauptrunden-Erfolgen gegen Titelverteidiger Frankreich und den WM-Zweiten Kroatien sowie dem Coup gegen Dänemark ist das DHB-Team für Hanning jetzt der große Turnierfavorit. «Alles außer Gold wäre für mich eine Enttäuschung», sagte der Geschäftsführer des Bundesligisten Füchse Berlin und langjährige Vizepräsident des Deutschen Handballbundes (DHB).

Für den Verband ist die U21-WM im eigenen Land schon jetzt ein gelungener Start in das selbst ausgerufene «Jahrzehnt des Handballs» mit den weiteren Highlights Männer-EM 2024, Frauen-WM 2025 und Männer-WM 2027. «Es ist wichtig, dass wir sportlich erfolgreich sind, um eine Euphorie zu entfachen», sagte DHB-Vorstandschef Mark Schober.

Das ist dem jungen DHB-Team gelungen. Die Hallen in Hannover, Magdeburg und Berlin waren zu den deutschen Spielen gut besucht und der übertragende TV-Sender Eurosport durfte sich über steigende Zuschauerzahlen freuen. Gegen Dänemark fieberten 3500 Fans in der Halle und in der Spitze 370.000 Menschen vor den Fernsehgeräten mit – für ein Nachwuchsevent außerhalb des Fußballs eine durchaus beachtliche Zahl.  

Trainer und Spieler begeistert

Wenn es am Wochenende in der Hauptstadt um die Medaillen geht, könnte das Interesse weiter ansteigen. Das würde auch die Mannschaft freuen. «Ich glaube, wir spielen so einen schönen Handball, da lohnt es sich auch zu kommen. Ich hoffe, dass mindestens wieder genauso viele Fans kommen wie gegen Dänemark, wenn nicht mehr», sagte Kreisläufer Justus Fischer vom Bundesligisten TSV Hannover-Burgdorf. Darauf hofft auch sein Vereinskollege Renars Uscins. «Bei anderen Turnieren spielen wir vor 20 bis 30 Eltern, hier vor 3500 Fans. Natürlich tragen die uns. Das macht riesig viel Spaß», sagte der U21-Kapitän. 

Bundestrainer Martin Heuberger, der den deutschen Nachwuchs bereits 2009 und 2011 zum WM-Titel geführt hatte, ist vor dem Showdown zuversichtlich. «Die Mannschaft hat eine tolle Entwicklung genommen und wirkt reifer», lobte der 59-Jährige nach dem Dänemark-Spiel. «Das ist eine unheimlich verschworene Gemeinschaft, auf und außerhalb des Parketts. Ich habe selten einen solchen Teamgeist erlebt wie momentan.» 

Druck verspürt Heuberger daher nicht. Eine ganz so euphorische Prognose wie Hanning wollte er jedoch nicht abgeben. «Wir haben von Anfang an gesagt, wir wollen um die Medaillen mitspielen. Jetzt sind wir im Halbfinale und haben einen großen Schritt gemacht», sagte Heuberger. «Aber gewonnen haben wir noch nichts.» 

Von Eric Dobias, dpa