Lewis Hamilton jubelte im Sprint über seinen ersten Sieg mit Ferrari, während Oscar Piastri kurz danach seine Premiere auf der Pole Position feierte. Der WM-Spitzenreiter Lando Norris hatte an einem enttäuschenden Tag in China keinen Grund zur Freude. „Ich habe wieder ein paar Fehler gemacht“, gestand der McLaren-Pilot in Shanghai.
Der 25-Jährige belegte im ersten Kurzrennen des Jahres zunächst nur den achten Platz. Trotz seiner Favoritenrolle wurde er einige Stunden später auch nur Dritter in der Qualifikation für den Großen Preis von China, der am Sonntag um 8:00 Uhr (RTL und Sky) stattfindet.
Immerhin geht Norris, dank seines Sieges in Australien in der Vorwoche, als WM-Führer in das nächste Rennen. Sein Vorsprung auf den Weltmeister Max Verstappen im Red Bull beträgt jedoch nur zwei Punkte, während sich ausgerechnet Norris‘ Teamkollege Piastri anschickt, den Druck weiter zu erhöhen. Der 23-jährige Australier sicherte sich zum ersten Mal in seiner Karriere die Pole Position. „Ich bin sehr glücklich mit dem Endergebnis, aber es war trotzdem noch etwas schwierig“, sagte Piastri.
Norris war enttäuscht über seinen dritten Platz und blieb nicht viel anderes übrig, als seinem Stallrivalen zu gratulieren. „Ich bin immer enttäuscht, wenn ich nicht auf der Pole stehe“, bemerkte der Brite. „Aber Oscar hat sie heute verdient. Er hat das ganze Wochenende über gute Arbeit geleistet.“ Im Gegensatz zu sich selbst, denn Norris machte bereits am Freitag Fehler und konnte nach einem frühen Fahrfehler im Sprint keinen entscheidenden Schritt nach vorne machen.
Anders erging es Hamilton. Der Rekordweltmeister gewann den ersten Sprint der Saison und überraschte damit auch sich selbst. Vor Piastri und Verstappen führte der 40-Jährige aus Großbritannien jede Runde des Rennens. „Ich bin heute aufgewacht und habe mich schon sehr gut gefühlt“, sagte Hamilton. „Wir haben hier ab der ersten Runde einen guten Job gemacht, das hat sich toll angefühlt.“ Nach seinem enttäuschenden zehnten Platz in Melbourne war Hamilton zufrieden.
„Ich fühle keinen Druck. Wir müssen ruhig bleiben und einen Schritt nach dem anderen machen“, erklärte Hamilton. „Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden.“ Im Grand Prix geht der langjährige Mercedes-Fahrer als Fünfter an den Start und würde gerne auch im Hauptrennen auf das Podest kommen.
Besonders gegen die favorisierten McLaren wird es für Titelverteidiger Verstappen eine Herausforderung. „Wir sind nicht schnell genug“, sagte der 27-Jährige nach Platz vier im Qualifying. Verstappen hat weiterhin große Probleme mit der Balance seines Autos, das im Vergleich zur Konkurrenz deutlich schwächer scheint als in den vergangenen Jahren, als er noch unangefochten Siege errang.
Ein weiteres Problem bleibt bei Red Bull: Der zweite Fahrer neben dem viermaligen Champion schwächelt. Nach der Trennung von Sergio Perez und der Beförderung von Liam Lawson erhoffte sich das Team einen Schritt nach vorne. Doch der 23-jährige Neuseeländer Lawson enttäuschte und wurde Letzter in der Qualifikation. Er muss früh um seinen Platz fürchten. „Formel 1 ist Leistungssport. Das ist das, was zählt“, sagte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko auf die Frage, ob er einen Wechsel des Piloten während der Saison in Erwägung ziehen könnte.
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