Minutenlang schunkelten die Spieler des Hamburger SV vor ihren mehr als 2000 mitgereisten Fans hin und her. Der nasse Rasen unter dem Nürnberger Flutlicht verwandelte sich nach dem starken 2:0 beim «Club» kurzzeitig in ein Tanzparkett.
So groß der Jammer nach der Pleite gegen Darmstadt (1:2) noch war, so riesig war der Jubel nach dem eindrucksvollen Fingerzeig an die Konkurrenz nach dem Sieg. Die Patzer des SC Paderborn und des SV Darmstadt 98, die jeweils nicht über ein 2:2 gegen den FC St. Pauli und den 1. FC Heidenheim hinauskamen, nutzte der langjährige Bundesligist eiskalt. Die Art und Weise, wie der HSV im Traditionsduell mit den Franken auftrat, erinnerte an bessere Zeiten. «Wir sind heute sehr souverän aufgetreten und haben reif und abgezockt gespielt», befand Trainer Tim Walter.
«90 Minuten Kampf»
Für den HSV war es saisonübergreifend der achte Auswärtssieg in einem Pflichtspiel in Serie – ein erneut ausgebauter Vereinsrekord. «Es waren 90 Minuten Kampf. Der Trainer hat uns sehr gut eingestellt und wir haben super verteidigt», sagte Robert Glatzel.
Ein Punkt trennt die Norddeutschen nun noch von Spitzenreiter SC Paderborn, der nach zuletzt drei Siegen diesmal die Punkte abgab. Die Ostwestfalen verspielten durch ein spätes Gegentor beim HSV-Stadtrivalen FC St. Pauli ebenso eine 2:1-Führung wie Darmstadt beim 2:2 gegen den 1. FC Heidenheim. In der Tabelle wird es oben eng. Lediglich zwei Zähler liegen zwischen Platz eins und fünf.
Der mit zwei Niederlagen in die Saison gestartete Karlsruher SC kam zu einem 2:0 (2:0) gegen den FC Hansa Rostock, klettert in der Tabelle immer weiter nach oben und liegt auch nur noch drei Punkte hinter der Tabellenspitze. Am kommenden Samstag tritt der KSC nun zum Topspiel beim HSV an, der endlich auch wieder daheim siegen will. «Wir gewinnen daheim auch gern», sagte HSV-Coach Walter, um dann zu schlussfolgern: «Mir ist letztlich egal, wo wir gewinnen, Hauptsache wir gewinnen.»
Bereits am Freitag sicherte sich die nun schon seit zehn Heimspielen unbesiegte Mannschaft von Fortuna Düsseldorf mit dem 4:0 (0:0) gegen Jahn Regensburg den bisher höchsten Sieg unter Trainer Daniel Thioune. Aufatmen konnte auch Bundesliga-Absteiger Arminia Bielefeld, der unter dem neuen Trainer Daniel Scherning das weiterhin sieglose Tabellenschlusslicht Eintracht Braunschweig mit 4:1 (3:0) bezwang und damit endlich den ersten Saisonsieg einfuhr.
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