Nach seinem spektakulären Viertefinal-Coup gegen das Tennis-Wunderkind Carlos Alcaraz machte Alexander Zverev das, was er im Laufe der aktuellen French Open immer nach einem Match macht.
«Ich fahre nach Hause, dann wird dasselbe Essen bestellt, das wir bereits seit zwei Wochen essen und dann werden die Uno-Karten ausgepackt», sagte Zverev im TV-Sender Eurosport nach seinem zweiten Einzug ins Halbfinale von Paris hintereinander.
Nebenbei dürfte der Olympiasieger auch noch geschaut haben, wie sich seine beiden potenziellen Halbfinalgegner Novak Djokovic und Rafael Nadal mehr als vier Stunden lang die Bälle um die Ohren schlugen. Am Ende setzte sich Nadal um 1:15 Uhr am frühen Morgen mit 6:2, 4:6, 6:2, 7:6 (7:4) durch und trifft nun am Freitag auf Zverev.
Selbstbewusster Zverev
«Ich habe gerade den aktuell besten Spieler der Welt geschlagen», hatte Zverev nach seinem 6:4, 6:4, 4:6, 7:6 (9:7) gegen Alcaraz gesagt. «Aber es wird nicht einfacher», sagte die deutsche Nummer eins mit Blick auf das Halbfinale gegen den 13-maligen Paris-Champion Nadal.
Doch in dieser Form ist Zverev auch gegen Nadal etwas zuzutrauen. «Ich bin immer noch die Nummer drei der Welt, ich habe große Matches und Turniere gewonnen», sagte der gebürtige Hamburger fast ein bisschen trotzig. Gegen Alcaraz war es so ein großes Match, auch wenn es nicht direkt um einen Titel ging. Aber nachdem tagelang alle nur über den 19 Jahre alten Alcaraz geredet hatten, war das Weiterkommen für Zverev auch eine Genugtuung. So fokussiert wie selten entzauberte er Alcaraz, von dem er selbst sagt, dass dieser noch viele Grand-Slam-Titel feiern werde.
Im Stade Roland Garros musste sich Alcaraz aber erst noch einmal hinter Zverev einreihen. Für Deutschlands besten Tennisspieler soll damit in der französischen Hauptstadt aber noch nicht Schluss sein. Auch gegen Nadal will er mit viel Selbstvertrauen auf den Platz gehen, auch wenn alle ihn erneut als Außenseiter sehen. «Der Selbstglaube muss einfach da sein, egal was die anderen sagen», sagte Zverev.
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