Seine gute Laune wollte sich Gordon Herbert von der ersten Niederlage in der WM-Vorbereitung nicht verderben lassen. «Ich werde auf den Fischmarkt gehen und mir noch ein paar andere Sachen anschauen», sagte der Basketball-Bundestrainer nach dem 112:113 nach Verlängerung gegen Kanada im Finale des Supercups in Hamburg.
«Das war eine gute Niederlage, die uns weiter nach vorn bringt», meinte Herbert und verabschiedete sich mit positiven Gefühlen aus der Hansestadt.
Schon am Dienstag stehen für den Nationalcoach und einige Spieler bereits wieder Sponsorentermine in Frankfurt am Main an, ehe die deutsche Mannschaft am Mittwoch nach Abu Dhabi fliegt. Dort gibt es am Wochenende dann noch zwei weitere hochkarätige Testspiele gegen Griechenland (Samstag) und Topfavorit USA (Sonntag), in denen sich das Team um Kapitän Dennis Schröder den letzten Feinschliff vor dem WM-Auftakt gegen Co-Gastgeber Japan in Okinawa am 25. August holen will.
Herbert «glücklich, wo wir sind»
Mit dem Status quo nach zwei Wochen Vorbereitung ist Herbert sehr zufrieden. «Ich bin glücklich, wo wir sind», sagte der Kanadier. «Aber wir haben noch einen Weg vor uns. Wenn wir zehn Treppenstufen nehmen müssen, sind wir aktuell auf Stufe drei oder vier», sagte Herbert, «aber das ist zum aktuellen Stand der Vorbereitung absolut in Ordnung.»
Gegen die physisch starken Kanadier ging der Auswahl des Deutschen Basketball Bundes am Ende etwas die Luft aus. Zudem fehlten in der Schlussphase der regulären Spielzeit und in der Verlängerung Kapitän Schröder nach fünf Fouls und der angeschlagene Daniel Theis. Ohne das zuvor stark auftrumpfende NBA-Duo fehlten Struktur und Ordnung.
Der von der Bank zuschauende Schröder empfand aber besonders diese Phase als sehr wertvoll. «Das kann uns auch bei der WM passieren. Das wird uns helfen», sagte der Point Guard von den Toronto Raptors. «Auch wenn es nach dieser Niederlage natürlich erst einmal etwas schwer ist, finde ich, dass wir als Mannschaft weitere Schritte nach vorn gemacht haben.»
Kraft tanken für Schröder und Co.
Die beiden freien Tage wollte Schröder noch einmal im Kreise seiner Familie Kraft tanken. Dann soll die Medaillen-Mission wieder mit Vollgas aufgenommen werden. «Wir wollen bei der WM in allen Spielen 110 Prozent geben und mit einer breiten Brust ins Turnier gehen», sagte Schröder, der sich in der Vorbereitung bislang von Spiel zu Spiel gesteigert hat.
Um in der schweren Vorrundengruppe gegen Japan, Australien und Finnland bestehen zu können, ist in Abu Dhabi weiter harte Arbeit angesagt. «Wir haben zwei Trainings vor den Testspielen. Unsere Offensive passt schon, defensiv werden wir noch ein bisschen arbeiten müssen», sagte Herbert, der aus dem verlorenen Duell mit Kanada viel mitnehmen konnte. Die Partie gegen den mit NBA-Profis gespickten WM-Mitfavoriten sei ein willkommener Lerneffekt gewesen. «Aus Niederlagen lernt man mehr als aus Siegen», sagte Herbert. «Ich bin froh, dass wir dieses Spiel hatten.»
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