Torgarant Serhou Guirassy hat dem VfB Stuttgart mit einem Dreierpack den nächsten Sieg in der Fußball-Bundesliga beschert und das Tief des FSV Mainz 05 verschärft.
Der exzellent aufgelegte Angreifer erzielte beim 3:1 (0:0) sein sechstes, siebtes und achtes Saisontor (56. Minute/84./90.+7) und entschied damit die nur zu Beginn höhepunktarme Partie zugunsten seines Clubs.
Guirassy ist der erste Stürmer der VfB-Historie, der acht Tore an den ersten vier Bundesliga-Spieltagen erzielt – und aktuell der alles überragende Angreifer der Liga. «Er ist in der Form seines Lebens, denke ich. Er ist unglaublich gut drauf. Wir hoffen, dass das anhält», sagte Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß. Dem Datendienstleister Opta zufolge hatte den weiterhin gültigen Rekord Borussia Mönchengladbachs Peter Meyer in der Saison 1967/68 mit neun Treffern aufgestellt.
Mainzer bleiben Vorletzter
Die von Bo Svensson trainierten Mainzer legten vor 30.500 Zuschauern den nächsten uninspirierten Auftritt und bleiben Vorletzter. Auch der Ausgleich von Leandro Barreiro (70.) genügte nicht. Stuttgart zeigte erstmals in dieser Saison, dass es auch ohne großes Spektakel geht: Die ersten drei Bundesliga-Partien hatten mit 5:0, 1:5 und 5:0 geendet. Auf Mainz warten herausfordernde Wochen, zumal die nächsten Heimspiele gegen die Spitzenclubs Leverkusen und Bayern stattfinden.
Bei vielen weiteren Bundesliga-Clubs hätte ein Start mit einem Remis und zwei deftigen Auswärtspleiten schon für Ärger und Debatten gesorgt. Nicht so in Mainz, wo Harmonie und Kontinuität – besonders auf dem Trainerposten – großgeschrieben werden. «Wir sind ruhig, wir sind entspannt», sagte Sportdirektor Martin Schmidt vor der ersten Partie nach der zweiwöchigen Länderspiel-Pause.
Mainzer mit besserem Start
So wirkte auch das Team. Chefcoach Svensson musste in Abwehrchef Andreas Hanche-Olsen und Branimir Gruda nur zwei Spieler gesundheitsbedingt ersetzen und vertraute sonst dem Personal vom 0:4 gegen Bremen. Und die Mainzer erwischten bei herrlichem Spätsommerwetter den besseren Start. Der erstmals in die Mainzer Startelf beorderte Marco Richter hatte die große Chance, doch seinen wuchtigen Versuch wischte Stuttgarts Schlussmann Alexander Nübel stark über die Latte (9.).
Danach übernahm der formstarke VfB die Kontrolle. Immer wieder ging es über den quirligen Enzo Millot, der teilweise nur per Foul zu stoppen war. Millot schaffte es überhaupt erst in die Startelf, weil sein Widersacher Woo-yeong Jeong aus Südkorea anlässlich der Asienspiele fehlt. Der 21 Jahre alte Millot war es dann auch, der die beste Chance der Schwaben vor der Pause initiierte: Einen Querpass auf Guirassy verstolperte dieser ungestüm, auch der Nachschuss Silas Katompa Mvumpa brachte nichts ein.
Erst in der zweiten Halbzeit wurde die Partie hochklassiger. Guirassy antizipierte nach einem langen Ball von Waldemar Anton diesmal genau richtig und lupfte über den aus dem Tor eilenden Robin Zentner zur Führung. Die Mainzer wirkten nun angestachelt und steigerten sich – befeuert von den eigenen Fans und Svenssons drei Wechseln – merklich.
Erst schoss Joker Tom Krauß an den Pfosten. Dann leitete Aymen Barkok über rechts das Ausgleichstor ein, das Barreiro im Zentrum nach Verlängerung von Karim Onisiwo mit jeder Menge Vehemenz vollendete. Der Schlusspunkt war aber dem erneut herausragenden Guirassy vorbehalten. Als der 27-Jährige ein weiteres Mal traf, gab es im bestens gefüllten Gästeblock kein Halten mehr. Mainz warf inklusive Keeper Zentner alles nach vorne – und den finalen Konter zum 1:3-Endstand vollendete dann erneut Guirassy.
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