Gold für die Frauen, Silber für die Männer: Die Mannschafts-EM in Malmö hat deutlich gezeigt, dass Deutschland weiterhin die führende Tischtennis-Nation in Europa ist.
Zwar verloren die deutschen Männer nach drei EM-Titeln in Serie ihr Endspiel gegen Gastgeber Schweden mit 1:3. Der Erfolg bestand jedoch auch darin, es ohne die drei Topspieler Dang Qiu, Dimitrij Ovtcharov sowie Patrick Franziska und nur mit dem lange verletzten Timo Boll (Borussia Düsseldorf) als Anführer überhaupt in das zwölfte Europameisterschafts-Finale nacheinander geschafft zu haben.
Der 42 Jahre alte Boll sprach deshalb auch von «einer guten Mannschaftsleistung» knapp ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Paris. Selbst ersatzgeschwächt kamen die Deutschen in Malmö weiter als Frankreichs Top-Talente oder Portugals Ex-Europameister.
Schweden zu stark
Im Finale waren die Schweden jedoch zu stark. Benedikt Duda (Schwalbe Bergneustadt) verlor in 0:3 Sätzen gegen den ehemaligen WM-Zweiten Truls Möregardh. Danach schlug Boll den Bundesliga-Profi Mattias Falck (Werder Bremen) nach 0:2-Rückstand noch mit 3:2. Kristian Karlsson gegen Kay Stumper (beide Düsseldorf) und Möregardh gegen Boll holten aber die entscheidenden Punkte für Schweden jeweils mit 3:2. Die Olympia-Qualifikation wollen die Deutschen nun bei der Team-WM im Februar nachholen.
Gerade für Boll erfüllte diese EM den Zweck, sich für die Spiele in Paris zu empfehlen und nach seinem monatelangen Ausfall wieder Matchpraxis zu bekommen. So schlug er in Malmö bereits Topspieler wie Marcos Freitas (Portugal) im Halbfinale, Tomislav Pucar (Kroatien) im Viertelfinale und den ehemaligen WM-Finalisten Falck.
«Ich habe viele Nachrichten bekommen: Timo is back. Aber ich bin da noch auf der Bremse», sagte Boll. «Es ist ein großer Kampf für mich, wieder an das Leistungslimit zu kommen. Aber ich arbeite daran.»
Frauen holen neunten EM-Titel
Die deutschen Frauen schafften ihren neunten EM-Titel und die direkte Olympia-Qualifikation mit sechs 3:0-Siegen in sechs Turnierspielen. Selbst der Dauerrivale Rumänien war am Sonntag bei der Revanche für das verlorene Endspiel bei den European Games im Juli chancenlos. «Trainer, Staff und Mädels: Die sind einfach genial!», sagte die Weltranglisten-Zehnte Ying Han, die die rumänische Nummer eins Bernadette Szöcs mit 3:1 besiegte. Nina Mittelham und Xiaona Shan gewannen ihre Spiele ebenfalls.
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