Marcus Thuram gab die Antwort auf dem Platz. Mit seinem Treffer zum 2:0 (1:0)-Erfolg gegen den VfL Wolfsburg beendet der Franzose die fünf Spiele andauernde sieglose Durststrecke von Borussia Mönchengladbach in der Fußball-Bundesliga und führte sein Team endlich wieder zu einem Punkte-Dreier.
«Wenn Marcus immer 100 Prozent gibt, ist er einer der Besten in der Liga. So würde ich ihn gerne immer sehen», befand Gladbachs Torhüter Jonas Omlin, der den Erfolg gegen die Niedersachsen mit einigen guten Paraden sicherte.
Zuvor wurde Thuram wie auch sein Mitspieler Ramy Bensebaini von den eigenen Fans ausgepfiffen – auch schon vor Beginn der Partie. Die beiden Profis gelten bei vielen Kritikern als Sündenböcke für eine enttäuschende Saison. Trainer Daniel Farke hat dafür nur bedingt Verständnis. Man müsse halt akzeptieren, dass die beiden Profis den Verein am Saisonende verlassen.
«Auch wenn sie sich nicht für uns entscheiden, müssen wir sie unterstützen. Sie haben für Borussia über Jahre gute Leistungen gebracht», befand Borussias Chefcoach. Farke ist sich sicher: «Wenn Marcus diese Leistung zeigt, wird er auch die Fans wieder zurückgewinnen.» «Für uns gilt, die Jungs zu schützen. Sie haben auf dem Platz die richtige Antwort gegeben», sagte Sportdirektor Roland Virkus. «Wir sollten uns alle über den Sieg freuen.»
Schwer erkämpfter Sieg
Der Erfolg und das Ende der Negativserie waren schwer erkämpft. Die Wolfsburger waren zunächst die dominierende Mannschaft vor 51 127 Zuschauern im Borussia Park. Erst ein Treffer wie aus dem Nichts von Nathan Ngoumou (34. Minute), der sein erstes Bundesligator auf Vorlage von Thuram erzielte, brachte die Wende. Thuram sorgte dann mit seinem Kopfballtreffer in der 63. Minute für die Entscheidung. Die Vorarbeit kam von seinen beiden Landsleuten Ngoumo und Alassane Plea. «Dieser Sieg ist nicht nur für die Tabelle wichtig, sondern auch für die Stimmungslage», sagte Farke.
Die Gäste, die seit Jahren kein Spiel gegen Gladbach gewinnen konnten, starteten gut in die Partie und kamen früh zu ersten Chancen. Doch der Erfolg blieb aus. «Wir haben es verpasst, in der ersten Halbzeit das Spiel zu entscheiden. So muss man das klar ansprechen», sagte der Wolfsburger Maximilian Arnold: «Wir hatten genug Möglichkeiten, das ist dann am Ende sehr enttäuschend gewesen.»
Glück hatte die Borussia, nachdem Torhüter Omlin bereits in der fünften Minute einen Kopfball von Omar Marmousch parieren konnte, dass der Wolfsburger Treffer von Mattias Svanberg (10.) wegen Abseitsstellung nicht anerkannt wurde. Christoph Kramer hatte den Konter der Niedersachsen zuvor mit einem Fehlpass eingeleitet. Die Gladbacher mussten neben dem gesperrten Manu Koné, für den Florian Neuhaus ins defensive Mittelfeld gerückt war, zunächst auch auf Jonas Hofmann verzichten. Gladbachs stärkster Offensivspieler hatte die ganze Woche aus privaten Gründen gefehlt und kam erst in der Schlussphase zum Einsatz.
Auch mit dem Führungstor im Rücken wurde das Spiel der Gladbacher nicht wesentlich besser, gewann aber an Sicherheit. Mit dem 2:0 war die Partie dann entschieden. «Man hat gesehen, dass der Sieg der Mannschaft einfach guttut. Und uns tun die Punkte gut», sagte Farke.
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