Abgekämpft und erleichtert traten die Pokal-Helden den Gang vor die Nordkurve an und feierten das Ende einer intensiven Woche. Nach dem furiosen Pokalsieg gegen den FC Bayern am Mittwoch erfüllte Borussia Mönchengladbach in der Fußball-Bundesliga vier Tage später die Pflicht.
Beim 2:1 (2:0) gegen den VfL Bochum musste das Team von Trainer Adi Hütter in der Schlussphase aber unnötig zittern. So richtig zufrieden waren die Gladbacher deshalb nicht. «Wir haben es nicht geschafft, den Sack zuzumachen und 3:0 in Führung zu gehen. Wir müssen froh sein, dass wir gewonnen haben», sagte Trainer Adi Hütter bei DAZN. Nationalspieler Matthias Ginter meinte: «Wenn wir am Ende zu Null gespielt hätten, wäre ich glücklicher.»
Bochumer Treffer sorgt für Spannung
Alassane Plea (12. Minute) und Jonas Hofmann (40.) hatten die Tore vor 42.361 Zuschauern geschossen, weitere Chancen in der zweiten Halbzeit blieben ungenutzt. Der eingewechselte Danny Blum machte es mit einem tollen direkt verwandelten Freistoß (86.) noch einmal spannend. «Das war ein Stück zu spät», sagte Bochums Anthony Losilla.
Wenn Gladbach-Keeper Yann Sommer in seinem 300. Bundesligaspiel kurz vor dem Abpfiff nicht seine ganze Klasse gegen Milos Pantovic gezeigt hätte, wäre der vierte Bundesliga-Sieg der Saison aber futsch gewesen. «Wenn man sieht, dass man mit der letzten Aktion eine sehr, sehr gute Torchance hat, dann ist das sehr ärgerlich. Mit der Art und Weise, wie die Mannschaft aufgetreten ist, bin ich zufrieden. Nicht aber mit dem Ergebnis», sagte Bochums Trainer Thomas Reis.
Durch den letztendlich verdienten Sieg in einem lange einseitigen Spiel überholten die Gladbacher in der Tabelle nach zehn Spieltagen den rheinischen Rivalen 1. FC Köln und sprangen mit nun 14 Zählern auf Rang zehn. Der Aufsteiger aus Bochum, der zuvor zwei Siege eingefahren hatte, bleibt mit zehn Punkten Tabellen-14.
Hütter verzichtet auf Rotation
Angesichts der jüngsten Negativerlebnisse in der Liga vor allem gegen vermeintlich schwächere Teams hatte Hütter sein Team in die Pflicht genommen und den Pokal-Coup zur Messlatte auch für die Liga erklärt. Tatsächlich verzichtete der Borussen-Coach nach dem 5:0 auch auf Rotation und ersetzte lediglich den verletzten Abwehrspieler Jordan Beyer etwas überraschend durch Angreifer Plea, der zuletzt vor sechs Wochen beim 0:1 beim FC Augsburg begonnen hatte. Der Franzose, der zuvor kaum überzeugen konnte in dieser Saison, zeigte diesmal indes eine starke Leistung, war stets anspielbar und gefährlich im Dauer-Angriffsmodus der Gladbacher gegen überforderte Bochumer.
Mit seinem zweiten Saisontor krönte er die einseitige Anfangsphase der Gladbacher, in der sie knapp 80 Prozent Ballbesitz hatten und die wie erwartet defensiv und abwartend eingestellten Bochumer in die Abwehr drängten. Den zweiten Treffer bereitete Plea zudem noch vor. Nationalspieler Hofmann knallte den Ball aus spitzem Winkel an den Innenpfosten des langen Ecks und ließ Bochums Keeper Manuel Riemann keine Chance. Riemann war vier Tage zuvor als Einwechselspieler für Ersatzkeeper Michael Esser für das Elfmeterschießen gegen Augsburg noch gefeierter Matchwinner im DFB-Pokal gewesen.
Man habe hervorragend ins Spiel gefunden, meinte Hofmann, um dann über die zweite Halbzeit zu rätseln. «Wir waren nicht mehr so agil, nicht mehr so spielfreudig. Wir haben einfache Fehler gemacht im Mittelfeld. Wen wir hinten raus noch den Ausgleich kriegen, reißen wir uns die Köpfe ab.»
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