Handball-Bundestrainer Alfred Gislason sieht die Schuld für die vielen EM-Absagen nicht alleine bei den betroffenen Nationalspielern.
«Das muss man differenziert betrachten», sagte der 62 Jahre alte Isländer in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. Angesichts der hohen Belastung bliebe den bei den deutschen Topclubs beschäftigten Profis kaum Zeit für Urlaub und Regeneration. «Gerade die vergangene Corona-Saison war schon extrem. Es geht also nicht nur um Mentalität und Werte der Spieler. Man muss auch die Bedingungen für die Spieler schaffen, mit denen diese klar kommen können», sagte Gislason.
Der Bundestrainer plädiert schon seit längerer Zeit für eine Reduzierung der Bundesliga von 18 auf 16 Clubs, die vom Großteil der Vereine aus wirtschaftlichen Erwägungen jedoch abgelehnt wird. «Der norwegische Nationaltrainer freut sich nicht umsonst über jeden seiner Auswahlspieler, der die Bundesliga verlässt», stichelte Gislason in Richtung der HBL.
Wie schon vor der WM 2021 hatten auch vor der Europameisterschaft vom 13. bis 30. Januar in Ungarn und der Slowakei einige Spieler aus privaten Gründen ihre Teilnahme abgesagt. Dies war von DHB-Sportvorstand Axel Kromer sowie einigen Handball-Experten wie Ex-Bundestrainer Heiner Brand und Ex-Nationalspieler Stefan Kretzschmar teilweise heftig kritisiert worden.
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