Basketball-Profi Niels Giffey vom litauischen Spitzenclub Zalgiris Kaunas spürt angesichts der örtlichen Nähe zum Ukraine-Krieg die Angst der Menschen in seiner Wahlheimat.
«Die Leute hier sind allgemein sehr russlandkritisch und man merkt, dass es noch große Narben aus der Zeit der Sowjetunion gibt. Die Leute beschäftigen sich viel mit dem Thema und die Angst ist groß, weil man hier direkt an Belarus grenzt», sagte der 30-Jährige dem «Tagesspiegel» (Donnerstag) vor dem Duell gegen seinen ehemaligen Verein Alba Berlin in der Euroleague am Abend (20.00 Uhr/Magentasport). «Die Menschen geraten nicht in Panik, aber sehr viele sagen: «So ein Glück, dass wir in der Nato sind» – und das auch schon vor dem russischen Einmarsch in der Ukraine.»
Giffey, der im vergangenen Sommer nach Kaunas gewechselt war, begrüßt angesichts des Krieges die Empfehlung, russische und belarussische Sportler und Mannschaften aus dem Sport auszuschließen. «Sport und Kulturveranstaltungen sind Gelegenheiten, um Menschen aus verschiedenen Ländern zusammenzubringen. Aber zum jetzigen Zeitpunkt ist es die richtige Entscheidung, sich nicht mit den russischen Vereinen an einem Ort zu befinden», sagte der Neffe von Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey. «Wir können nicht in der EU solche Sanktionen aussprechen und uns dann weiter auf sportlicher Ebene mit Russland auseinandersetzen.»
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