Mit einer Protestgeste während der Medaillenzeremonie hat die US-Kugelstoßerin Raven Saunders das Internationale Olympische Komitee auf den Plan gerufen.
«Wir werden uns die Sache anschauen und dann die nächsten Schritte abwägen», sagte IOC-Sprecher Mark Adams. Tags zuvor hatte Saunders, die die Silbermedaille gewann, bei der Siegerehrung mit ihren Armen ein X über dem Kopf geformt. Das sei ein Symbol für alle Leute, die unterdrückt werden, erklärte Saunders.
Die Sportlerin, die sich politisch sehr aktiv zeigt und mit ihrer Hulk-Maske auch während des Wettkampfs in Tokio für Aufsehen sorgte, muss von ihrem Verband keine Sanktion fürchten. Das Olympische und Paralympische Komitee der USA (USOPC) teilte mit, dass seiner Ansicht nach Saunders‘ Geste «respektvoll gegenüber ihren Gegnerinnen» gewesen sei und «nicht unsere Demonstrations-Regeln verletzt».
Darüber will das IOC mit dem US-Verband und auch mit World Athletics, dem Leichtathletik-Dachverband, reden, wie Adams sagte. Lange waren politische Aktionen von Sportlern im Umfeld der Spiele verboten. Zu den Sommerspielen in Tokio erlaubte das IOC nun, dass sich Sportler etwa in den Sozialen Netzwerken und auch vor Beginn eines Wettkampf äußern dürfen – damit wurde etwa der Kniefall vor Spielen möglich.
Nach Beginn eines Events und auch bei Siegerehrungen aber blieben Aktionen weiter verboten. Das sei auch der Wunsch der Sportler, sagte Sprecher Adams mit Verweis auf eine Umfrage unter Athleten.
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