Der Tod seines Vaters kurz vor der Handball-Weltmeisterschaft 2017 hat den ehemaligen Nationalmannschaftskapitän Uwe Gensheimer anschließend bei jedem Länderspiel beschäftigt. «Jedes Mal, wenn die Nationalhymne gespielt wurde, hatte ich das Bild von meinem Vater im Kopf», sagte Gensheimer dem «Mannheimer Morgen».
Im Januar 2017 stand der Weltklasse-Linksaußen vor der schwierigen Frage, ob er die WM überhaupt spielen soll. «Es war eine Entscheidung, die ich unmöglich alleine treffen konnte, unmöglich alleine treffen wollte», erklärte Gensheimer. Er habe dann auf seine Familienmitglieder gehört. «Sie haben gesagt: „Dein Papa hätte gewollt, dass du spielst.“»
Er selbst wisse aber «bis heute nicht zu 100 Prozent, ob es richtig oder falsch war, diese WM zu spielen. Habe ich gespielt, weil es eine Ablenkung war? Oder habe ich gespielt, um das alles zu verdrängen? Ich habe darauf keine Antwort.»
Karriereende und eine neue Rolle
Gensheimer trat 2021 aus der Nationalmannschaft zurück. Nach dieser Saison beendet der 37-Jährige seine Karriere bei den Rhein-Neckar Löwen und wird Sportchef bei den Mannheimern. Am Donnerstag wird er nach dem Heimspiel gegen den SC Magdeburg (20.30 Uhr) verabschiedet.
Wahrscheinlich wird dann auch Gensheimer auf dem Feld stehen, in dieser Saison hat er wegen einer schweren Knieverletzung noch kein Spiel bestritten. «Ich hoffe, dass es noch für ein paar Minuten reicht, und ich das letzte Heimspiel bekomme, um mich auf dem Feld zu verabschieden. Wir werden das am Mittwoch im Training testen», sagte Gensheimer am Dienstag.
Ein Abschiedsspiel will der 37-Jährige im kommenden Jahr bestreiten. Am 4. Februar 2025 soll eine Auswahl mit langjährigen Teamkollegen und Weggefährten des Linksaußen gegen die Rhein-Neckar Löwen spielen.
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