22. November 2024

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«Gemischte Gefühle»: Brandt rettet Dortmund Remis am Main

Borussia Dortmund ist in der Fußball-Bundesliga einfach nicht zu schlagen. Eintracht Frankfurt ist ganz nah dran. Doch der BVB gibt auch am Sonntag nicht auf.

Wirklich zufrieden sahen die BVB-Profis im Frankfurter Dauerregen nicht aus. Zwar erkämpfte sich Borussia Dortmund bei der starken Eintracht am Sonntag nach Rückstand noch ein 3:3 (1:2). Nach zuvor fünf Siegen in der Fußball-Bundesliga nacheinander beträgt der Rückstand auf den FC Bayern eine Woche vor dem Topspiel gegen die Münchner aber jetzt zwei Punkte. Wir können uns nicht darüber beschweren, dass das Spiel unentschieden ausgeht», sagte Trainer Edin Terzic beim Streamingdienst DAZN.

Nico Schlotterbeck sprach von einem «wahrscheinlich gewonnenen Punkt». Mit dem Ball «war es in der ersten Halbzeit völlig okay, aber wir haben gegen den Ball keinen Zugriff bekommen. (…) Das müssen wir abstellen und besser machen», sagte er. «Ein sehr wildes Spiel», sagte der für den angeschlagenen Stammtorwart Gregor Kobel eingewechselte Alexander Meyer.

Im saisonübergreifend 17. Bundesliga-Spiel ohne Niederlage kassierte Dortmund Gegentore durch Omar Marmoush (8. Minute/Handelfmeter/24.) und Farés Chaibi (68.). Marcel Sabitzer (45.), Youssoufa Moukoko (54.) und Julian Brandt (82.) retteten das Remis.

Die Hessen verpassten den wettbewerbsübergreifend vierten Sieg in Serie. «Wir haben ein sehr starkes Spiel gemacht. Am Ende fühlt es sich im ersten Moment ärgerlich an, dass wir den Sieg nicht nach Hause gefahren haben», sagte Frankfurts Ansgar Knauff. «Gegen Dortmund einen Punkt zu holen, ist dennoch ein gutes Ergebnis.»

Marmoush eröffnet Torfestival

Gegen die oft hilflos und desorientiert agierende Abwehr der Borussia trumpfte die Eintracht vor 56.500 Zuschauern zeitweise wieder stark auf. Schon in der dritten Minute hatte der Schwede Hugo Larsson eine Großchance zur Führung, BVB-Torwart Gregor Kobel parierte den Schuss. Nach einem weiteren Klärungsversuch traf der Ball den Arm von Marius Wolf. Nach Videobeweis gab es Elfmeter für die Eintracht, Marmoush verwandelte.

Angespornt von den jüngsten Erfolgen setzten die Frankfurter den Vizemeister permanent unter Druck und kamen vor allem über den rechten Flügel immer wieder gefährlich vor das gegnerische Tor. Nachdem Aurélio Buta zweimal an Kobel gescheitert war, staubte Marmoush ab. Der ägyptische Nationalspieler erzielte damit wettbewerbsübergreifend schon acht Treffer.

Kobel musste kurz danach nach einem unbeabsichtigten Ellenbogenschlag von Mitspieler Schlotterbeck angeschlagen ausgewechselt werden. «Er konnte jetzt in der Kabine wieder ein bisschen lächeln», berichtete Terzic. Kobel soll am Montag mit Blick auf einen möglichen Einsatz am Mittwoch gegen die TSG Hoffenheim im Pokal weiter untersucht werden. 

Für den Schweizer kam Meyer, der sich schnell auszeichnen und den Ball vor dem einschussbereiten Marmoush wegschlagen konnte. Der Eintracht-Stürmer reklamierte ein Foulspiel, doch diesmal half der Videobeweis den Frankfurtern nicht.

Dortmund kommt doppelt zurück

Die Dortmunder hatten nicht nur in der Abwehr Defizite, sie taten sich auch im Spielaufbau schwer. Erst in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit kamen sie zum Abschlusstreffer durch Sabitzer, der aus 16 Metern traf. Danach hätte auch Mats Hummels aus ähnlicher Position den Ausgleich erzielen können, doch sein Schuss mit dem Außenrist ging vorbei. Glück hatte der BVB, als im Gegenzug der unermüdliche Marmoush nur den linken Pfosten traf. 

Nach der Pause ging es weiter wie zuvor: Frankfurt dominierte, Dortmund hielt mit Mühe dagegen. Dennoch schienen die Borussen ihren Ruf als Meister der Effizienz noch gerecht zu werden, als Moukoko das 2:2 gelang. Weil Nationalstürmer Niclas Füllkrug kurz vor Keeper Kevin Trapp stand, reklamierte die Eintracht auf Abseits – jedoch vergeblich.   

Nach der erneuten Frankfurter Führung bekamen die Fans eine höchst unterhaltsame Schlussphase zu sehen. Nationalspieler Brandt ließ die mitgereisten BVB-Fans jubeln, der Siegtreffer gelang Dortmund aber nicht mehr.

Von Andreas Schirmer, dpa