29. November 2024

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Geldstrafe gegen Juve wegen Vergehen bei Gehältern

In zwei sportjuristische Verfahren war Juventus verwickelt. Im ersten gab es einen heftigen Punktabzug. Beim zweiten kommt der Verein glimpflicher davon - muss dafür aber eine wichtige Zusage machen.

Der italienische Rekordmeister Juventus Turin ist um einen weiteren Punktabzug in der Serie A herumgekommen. Das Sportgericht des Fußballverbands FIGC verurteilte die Turiner wegen Unrechtmäßigkeiten und Finanztricks bei der Zahlung von Gehältern zu einer Strafe von rund 718.000 Euro.

Das wurde mitgeteilt, nachdem sich die Anwälte des Vereins und die Ankläger des FIGC auf einen Deal verständigt hatten. Dieser sieht neben der Geldstrafe vor, dass der einstige Serienchampion das Urteil in einem anderen Verfahren und damit einen empfindlichen Abzug von zehn Zählern akzeptiert.

Juve wird die derzeit noch laufende Meisterschaft also außerhalb der Champions-League-Plätze beenden und im Herbst nicht an der europäischen Königsklasse teilnehmen können. Die Norditaliener rangieren einen Spieltag vor Schluss auf Platz sieben, der immerhin zum Start in der UEFA Conference League berechtigt. Allerdings vermuten Beobachter, dass der europäische Verband wegen der sportjuristischen Verfahren gegen Juventus noch einen Bann aussprechen könnte für die Turiner.

Sieben Juve Manager mit Geldstrafen belegt

In der verhandelten Causa ging es um die Auszahlung von Spielergehältern zu Beginn der Corona-Pandemie. Juve hatte im Frühjahr 2020 offiziell mit allen Profis – darunter Top-Verdiener Cristiano Ronaldo – einen Gehaltsverzicht für vier Monate ausgehandelt und dies offensiv als Zeichen der Solidarität dargestellt. Die gesparten rund 90 Millionen Euro wurden in der Bilanz verbucht. Heimlich aber soll der Club mit den Profis verabredet haben, drei jener vier zunächst einbehaltenen Monatsgehälter im nächsten Geschäftsjahr versteckt zu erstatten.

Neben dem Verein wurden sieben Juve-Manager von damals mit Geldstrafen von 10.000 Euro bis 47.000 Euro belegt. Einzig der ehemalige Präsident Andrea Agnelli ließ sich nicht auf einen Vergleich ein – gegen ihn wird weiter verhandelt, am 15. Juni ist eine Anhörung vorgesehen.

Erst in der vorigen Woche war Juventus zu einem Abzug von zehn Punkten in der laufenden Liga-Saison verurteilt worden. In dem Verfahren ging es darum, dass der Verein jahrelang die Marktwerte seiner Spieler verfälscht und dadurch bei Transfers oder Tauschgeschäften mit anderen Vereinen die Bücher geschönt hat. Gegen das Urteil hätte Juve Rekurs einlegen können beim obersten Sportgericht in Italien – durch die Einigung in der zweiten Causa nun aber wird auf den Schritt verzichtet.