1. November 2024

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Gegen Hass im Netz: Deutscher Sport macht gemeinsame Sache

Athletinnen und Athleten erhalten immer wieder Hasskommentare über ihre Social-Media-Kanäle. Der deutsche Sport hat genug davon - und hofft dabei auf Hilfe von Künstlicher Intelligenz und Politik.

Der deutsche Sport will seine Athletinnen und Athleten mit Blick auf die Fußball-EM und die Olympischen Spiele im Sommer vor Hass im Internet schützen und rigoros gegen Täter vorgehen. Das teilten der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) in Frankfurt am Main mit. 

«Die Verbände werden eng mit den Strafverfolgungsbehörden kooperieren und konsequent Strafanzeigen erstatten, wenn gewalttätige, rassistische oder diskriminierende Sprache verwendet wird», hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung des DFB, DOSB und der Deutschen Fußball Liga (DFL). Sie arbeiten demnach inzwischen mit der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt zusammen, die den Kontakt zu den Partnerdienststellen in den Bundesländern hält. 

Der DOSB wird den Athletinnen und Athleten für Olympia in Paris nach eigenen Angaben eine KI-basierte Lösung anbieten, die Angriffe auf den Social-Media-Kanälen bereits vor Veröffentlichung herausfiltert und die Möglichkeit bietet, schwere Verstöße an die ZIT zu melden und gezielt Anzeige zu erstatten.

Die Verbände wollen ihren eigenen Beitrag leisten und sehen gleichzeitig auch die Politik in der Verantwortung. Sie fordern die Politik auf, die Strafverfolgung von Hass im Internet gegenüber Athletinnen und Athleten zu erleichtern. Bislang können laut DFB, DOSB und DFL beispielsweise Beleidigungen und Verleumdungen nur verfolgt werden, wenn die Sportlerin oder der Sportler für jedes Posting einen schriftlichen Strafantrag stellt. Aus Sicht der Verbände muss die Strafverfolgung auch ohne ausdrücklichen Strafantrag ermöglicht werden.