«Weltklasse», staunte Milos Veljkovic. «Echt Wahnsinn», schwärmte Amos Pieper. Niclas Füllkrug verzückt nicht nur seine Mitspieler von Werder Bremen, am 29 Jahre alten Torjäger dürfte auch Bundestrainer Hansi Flick kaum mehr vorbeikommen.
Mit einem wuchtigen Kopfball entschied der WM-Kandidat fünf Minuten vor Schluss die Partie zwischen Werder Bremen und Hertha BSC. Seine Chance auf die Teilnahme bei der WM in Kater vom 20. bis zum 18. Dezember dürften nicht schlechter geworden sein – im Gegenteil.
«Natürlich weiß ich, auf welchen Listen ich stehe», sagte der mit neun Treffern aktuell beste Bundesliga-Torschütze. Der Bremer macht weiterhin ein Geheimnis daraus, ob er auf der vorläufigen Kaderliste des DFB steht. «Ich weiß natürlich, wo ich dran bin, und das ist gut. Und wir schauen mal, wo das am Ende hinführt. Die Entscheidung liegt nicht bei mir, darum kann ich da auch keine Wünsche äußern», erklärte Füllkrug.
«Wahnsinn, ein unfassbares Timing»
Beim 1:0-Erfolg am Freitagabend gegen Hertha BSC bewies der Stürmer einmal mehr seine Extra-Qualitäten im Kopfballspiel. Beim späten Siegtreffer schraubte sich der Werder-Profi hoch in die Luft und köpfte den Ball mit einer Art Bogenlampe ins Berliner Tor. «Ich habe selten jemanden so hochspringen sehen», wunderte sich Bremens Verteidiger Pieper. «Wahnsinn, ein unfassbares Timing. Eine unfassbare Qualität, so eine Spannung in der Luft zu haben.»
Füllkrug beendete damit nicht nur seine drei Pflichtspiele andauernde Torflaute, sondern köpfte auch Aufsteiger Werder Bremen nach zuletzt drei Niederlagen hintereinander vorerst wieder in die obere Tabellenhälfte. Getragen vom einmal mehr entscheidenden Spieler: Füllkrug. Mit dem Offensivspieler überraschen die Hanseaten nach der Bundesliga-Rückkehr mit 18 Punkten nach zwölf Begegnungen. «So ein Abendspiel hier im Weserstadion und kurz vor Schluss zu gewinnen, das ist immer das beste Gefühl», jubelte Füllkrug.
Fülle hat ein außergewöhnliches Kopfballspiel
Zufall ist seine starke Saison nicht. «Er lebt das vor», sagte Pieper. Mit Extra-Schichten nach dem Training holt sich Füllkrug seine Sicherheit, während einige Kollegen bereits in der Kabine sitzen. «Wenn der Ball im Training auf seinen Kopf kommt, ist es zu 95 Prozent ein Tor. Das habe ich selten so gesehen», sagte Pieper. «Es ist bekannt, dass Fülle ein außergewöhnliches Kopfballspiel hat», ergänzte Trainer Ole Werner.
Füllkrug hat sich innerhalb eines Jahres von einem möglichen Abgangskandidaten eines Zweitligisten zum Toptorjäger eines Bundesligisten entwickelt. Die WM ist im Blick, doch die interessiert den Bremer nach eigenen Angaben derzeit nur am Rande. Er schaut nur auf Schalke 04 und den vielleicht nächsten Schritt in Richtung Katar. «Mein Wunsch ist es, erst mal nächste Woche wieder ein Tor zu schießen», sagte der Angreifer.
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