25. November 2024

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Frodeno zu WM-Aus: Nicht mehr ein ganz so tiefes Tal

Jan Frodeno lässt sich von seiner Verletzung und der notgedrungenen WM-Absage nicht zu sehr runterziehen. Dabei hilft auch die Erfahrung durch die Corona-Pandemie.

«Die letzten zwei Jahre waren ja auch immer wieder von Absagen geprägt», sagte der 40 Jahre alte Triathlon-Star der Deutschen Presse-Agentur. «Von daher ist es inzwischen vielleicht nicht mehr ein ganz so tiefes emotionales Tal.» Hinzu komme die Erkenntnis, dass es überhaupt nichts bringe, sich in ein tiefes Loch zu stürzen, sondern zu schauen, was man daraus machen könne.

Der dreimalige Ironman-Weltmeister kann wegen eines Teilrisses der Achillessehne vorerst nicht voll trainieren. Allerdings betonte er: «Das Gute ist, dass ich alles, außer laufen, machen kann.» Theoretisch könne er bis zu einer Stunde laufen. «Problematisch sind aber der Schmerz und die Ausweichbewegungen sowie die Tatsache, dass es dann auch nicht heilt», erklärte Frodeno, der solche Phasen aus seiner langen Karriere kennt.

Vier Jahre nach seinem olympischen Gold-Coup von Peking wurde er 2012 vor den Sommerspielen in London von einer langwierigen Verletzung gebremst. Auf Hawaii 2017 quälte er sich abgeschlagen mit Rückenproblemen ins Ziel, 2018 musste er seinen Start wegen einer Hüftverletzung absagen. Zu schauen, was er dennoch aus der Situation herausholen könne, habe er in diesen Verletzungsphasen oft nicht so gut hinbekommen. «Weil ich dann zu sehr in meinem Selbstmitleid hing», sagte er rückblickend.

Auch Lange fehlt

Neben Frodeno wird bei der Ironman-WM am 7. Mai in St. George im US-Bundesstaat Utah – es ist der Nachholtermin an einem anderen Ort für die abgesagte WM 2021 auf Hawaii – auch Patrick Lange verletzt fehlen. Der Champion von 2017 und 2018 hatte sich bei einem Radsturz im Trainingslager auf den Kanaren eine Schulterverletzung zugezogen.

Frodeno ist der Weltmeister der Jahre 2015, 2016 und 2019. Geplant ist «im allerbesten Fall» der erste Laufband-Termin für den 6. Mai. Ziel bleibt weiterhin die WM auf Big Island im Oktober. «Für mich ist Hawaii immer noch das höchste der Gefühle», betonte Frodeno.