15. März 2025

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Francesco Friedrich triumphiert im chaotischen WM-Rennen

Francesco Friedrich triumphiert im chaotischen WM-Rennen

Francesco Friedrich gewinnt das chaotische Viererbob-Rennen bei der Weltmeisterschaft in Lake Placid, während Johannes Lochner den zweiten Platz belegt.

Francesco Friedrich hat das unterbrochene Viererbob-Rennen bei der Weltmeisterschaft in Lake Placid für sich entschieden. Der zweimalige Olympiasieger aus Pirna setzte sich nach drei Wertungsläufen mit einem Vorsprung von 0,28 Sekunden gegenüber Johannes Lochner aus Berchtesgaden durch und sicherte sich damit sein insgesamt 16. WM-Gold. Brad Hall aus Großbritannien belegte den dritten Platz. Für Friedrich war dies bereits sein sechstes WM-Double seit 2017. Adam Ammour vom BRC Thüringen fiel im letzten Lauf von Platz vier auf fünf zurück.

Chaos vor dem Wettkampf

Am Tag zuvor erlebte die Bahn am Mount van Hoevenberg ein echtes Chaos. Nachdem bei Johannes Lochner in Kurve fünf das Eis herausgebrochen war, wurden die Hinterkufen auf blankem Beton stark beschädigt. Nach heftigen Protesten entschied die Jury, dass Lochner seinen Lauf wiederholen sollte. Die deutsche Mannschaft, angeführt von Cheftrainer René Spies, legte jedoch Einspruch ein, da eine doppelte Belastung innerhalb von 30 Minuten als wettbewerbsverzerrend angesehen wurde.

Friedrich, der mitten in seiner Startvorbereitung gestoppt wurde, musste im zweiten Lauf die beschädigte Stelle umfahren und verlor dadurch wertvolle Zeit. Letztlich wurde der zweite Durchgang von der Jury annulliert, und das Rennen wurde mit dem dritten Lauf fortgesetzt.

Dramatische Wendungen im Wettkampf

Im nun zweiten Wertungslauf fuhr der 34-jährige Rekordweltmeister Friedrich bei Temperaturen um sechs Grad Celsius erneut die Tagesbestzeit und baute seinen Vorsprung vor dem Finaldurchgang von 29 auf 54 Hundertstelsekunden aus. Auch am Start war er mit seiner Crew, bestehend aus Matthias Sommer, Alexander Schüller und Felix Straub, mit einer Zeit von 4,94 Sekunden der Schnellste.

Lochner, der mit FES-Mechaniker Enrico Zinn Überstunden machte, musste nicht nur seine beschädigten Hinterkufen wechseln, sondern auch den beim Start beschädigten Haubendeckel reparieren. In der Schikane leistete er sich dann zwei Bandenberührungen, konnte jedoch den Briten Hall, der nach der Annullierung am Vortag heftig gegen den Weltverband IBSF wetterte, um nur zwei Hundertstelsekunden auf Distanz halten und sicherte sich damit Silber im Finallauf.