22. November 2024

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Freitag für umfangreichen Personalwechsel im DOSB

Für einen umfangreichen Personalwechsel im DOSB-Präsidium plädiert die Sportausschuss-Vorsitzende im Bundestag.

«Es wird aus meiner Sicht nicht anders gehen», sagte Dagmar Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Man könne Alfons Hörmann, dem Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes, «eben nicht alle Versäumnisse» anlasten. «Das gesamte Präsidium trägt für die Fehlentwicklungen der letzten Jahre Verantwortung, der Vorstand im Übrigen auch. Die zukünftigen Aufgaben sind schließlich gewaltig.»

Hörmann tritt nicht wieder an

Hörmann hatte nach der starken Kritik an seinem Führungsstil angekündigt, auf der Mitgliederversammlung des DOSB im Dezember nicht wieder antreten zu wollen. Neben ihm hat sich auch der Vizepräsident für Wirtschaft und Finanzen, Kaweh Niroomand, für einen Rückzug entschieden.

«Es gilt, auf nationaler Ebene das in weiten Teilen belastete Verhältnis zum Hauptsponsor Bund – damit meine ich das Bundesinnenministerium und Parlamentarier gleichermaßen -, aber auch das aktuell zerrüttete Verhältnis zum IOC wieder auf eine professionelle Ebene zu bringen», sagte Freitag. «Und ergebnisoffen die Frage zu diskutieren, ob der „Gemischtwarenladen“ DOSB überhaupt in der Lage ist, der Weiterentwicklung der vielen Facetten des Sports in dieser Aufstellung gerecht zu werden.» Andere Länder hätten sich für andere Modelle entschieden, und zwar mit erkennbarem Erfolg.

Sorgen macht sich die SPD-Politikerin auch um die internationale Reputation des DOSB, die durch das verpatzte Olympia-Vorhaben mit der Rhein-Ruhr-Initiative 2032 Schaden genommen hat. «Das Bild des deutsche Sports auf nationaler und internationaler Ebene ist aktuell desaströs. Und so etwas passiert nicht von heute auf morgen», meinte Freitag. «Der DOSB hat keine Strategie erkennen lassen – außer auch hier der Forderung nach mehr Geld -, wie der Aufbau von geeigneten Kandidaten für Spitzenpositionen in internationalen Verbänden aussehen könnte.»