Franziska Preuß, die in dieser Biathlon-Saison für Aufsehen sorgt, hat sich mit einem dritten Platz im verkürzten Einzelrennen auf der Pokljuka einen Schritt näher an ihren ersten Gesamtweltcupsieg herangearbeitet. Nach dem Rennen äußerte die 31-Jährige: „Es ist schon eine Herausforderung, aber das wird jetzt bis Oslo zum Massenstart so weitergehen.“
Mit ihrem elften Podestplatz in dieser Saison vergrößerte die Athletin ihren Vorsprung auf die Französin Lou Jeanmonnot auf 60 Punkte. Preuß hat die Möglichkeit, als erste Deutsche seit Laura Dahlmeier im Jahr 2017 die große Kristallkugel zu gewinnen.
„Ich bin schon sehr erleichtert, dass es heute wieder geklappt hat“, bemerkte Preuß, die nach ihrem Geburtstag am 11. März in Slowenien eine starke Leistung zeigte. Sie traf alle 20 Schüsse und sicherte sich damit ihren ersten Podiumsplatz in Slowenien. „Es war wichtig, sauber durchzukommen. Auf der Strecke habe ich mich eher schwergetan, gerade hinten raus sind mir echt die Körner ausgegangen. Es war ein echter Kampf ins Ziel“, fügte sie hinzu.
Nach 12,5 Kilometern lag die Bayerin mit 46,2 Sekunden Rückstand hinter der fehlerfreien Siegerin Julia Simon aus Frankreich und der Schwedin Hanna Öberg zurück, die einen Fehler hatte und 39,1 Sekunden hinter Simon ins Ziel kam. „Wir kämpfen hier um jeden Punkt“, sagte Jeanmonnot, die in der Gesamtwertung hinter Preuß zurückfällt.
Mit nur noch vier Einzelwettbewerben bis zum Saisonende in Oslo steigt Preuß‘ Chance auf den Gesamtsieg. Sie trägt das Gelbe Trikot seit dem 13. Dezember und wird dieses am Samstag erneut überstreifen, während sie um den Sieg im Massenstart kämpft. In der kommenden Woche stehen noch drei Wettkämpfe am Holmenkollen in Norwegen an.
„Sie wird mal vorn sein, ich werde mal vorn sein. Ich stelle mich darauf ein, dass jedes Rennen ein Kampf ist“, erklärte Preuß, die sich bewusst ist, dass jeder Fehler in den kommenden Rennen schwerwiegende Folgen haben kann.
„Wenn ich am Start und im Rennen bin, denke ich nicht daran“, sagte sie über den aktuellen Punktestand. „Jeder sagt immer, denk nicht daran. Aber das ist ein bisschen wie nicht an einen rosa Elefanten zu denken.“
Die viermalige Medaillengewinnerin der Weltmeisterschaft zeigte eine konzentrierte Leistung. Viermal verließ Preuß den Schießstand ohne Fehler. Trotz der schwierigen Bedingungen konzentrierte sie sich auf ihre Leistung und wollte keine Informationen über den Zwischenstand erhalten, um sich nicht ablenken zu lassen.
In den Tagen vor dem Rennen hatten hohe Temperaturen und viel Niederschlag die Strecke stark beeinträchtigt. Renndirektor Borut Nunar berichtete von „schweren Schäden“ an der Strecke. Dennoch wurde das Rennen trotz widriger Bedingungen durchgeführt. Selina Grotian, die als zweitbeste Deutsche mit drei Schießfehlern auf Platz 15 landete, hatte mit einem Ausfall gerechnet. Am Freitag wird ein Ruhetag eingelegt, um die Strecke zu schonen.
Johanna Puff (26.), Sophia Schneider (44.), Julia Tannheimer (71.) und Marlene Fichtner (73.) konnten im Rennen nicht um die vorderen Plätze mitkämpfen.
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