29. April 2025

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Franziska Preuß fokussiert sich nach Enttäuschungen auf kommende Biathlon-Rennen

Franziska Preuß fokussiert sich nach Enttäuschungen auf kommende Biathlon-Rennen

Franziska Preuß arbeitet an ihrer Konzentration nach enttäuschenden Ergebnissen im Weltcup in Nove Mesto, um sich auf die nächsten Biathlon-Rennen vorzubereiten.

Nach zwei enttäuschenden Auftritten beim Weltcup in Nove Mesto wird der Kampf um das Gelbe Trikot für Franziska Preuß zu einer entscheidenden Herausforderung. Um am 23. März beim legendären Holmenkollen in Oslo die große Kugel für den Gesamtweltcup in Empfang zu nehmen, muss die 30-jährige Biathletin die Plätze 13 und 15 hinter sich lassen. Zu diesem Zweck tankt sie Kraft in ihrer Heimat Ruhpolding bei ihrem Freund Simon Schempp. „Ich will meinen Kopf frisch kriegen und werde dann ziemlich sicher in Pokljuka wieder angreifen“, sagte die Bayerin gegenüber der ARD.

Preuß entschied sich heute, nicht an der Staffel teilzunehmen, und kehrte stattdessen frühzeitig nach Hause zurück. „Das haben wir bereits in Lenzerheide bei der WM besprochen, dass ich auslasse“, erklärte Preuß in Bezug auf die geplante Belastungssteuerung.

Für die kommenden fünf Einzelrennen in Pokljuka und das Saisonfinale in Norwegen benötigt sie definitiv Kraft. Der Kampf gegen ihre Dauerrivalin Lou Jeanmonnot um den zweiten sportlichen Lebenstraum fordert ihren vollen Einsatz.

Dauerduell geht in entscheidende Phase

Jeanmonnot hat Preuß‘ Schwächephase genutzt und ihren Rückstand in der Gesamtwertung von 92 auf nur noch 36 Punkte verringert. Seit dem 13. Dezember 2024, als Preuß den Sprint in Hochfilzen gewann, hat sie das begehrte Gelbe Trikot inne. Glücklicherweise schaffte es die sechsmalige Saisonsiegerin in Nove Mesto nicht auf das Podium.

Nach ihren WM-Erfolgen, bei denen sie einmal Gold und insgesamt vier Medaillen gewann, wirkte Preuß körperlich angeschlagen. Im Sprint belegte sie mit einem Fehler den 15. Platz und war im Vergleich zu sonst nicht konkurrenzfähig. In der Verfolgung, in der sie sich bei der WM in Lenzerheide zur Einzelweltmeisterin gekrönt hatte, leistete sie sich beim ersten Liegendschießen untypisch drei Strafrunden. Trotz dieser Fehler zeigte sie mentale Stärke, war jedoch nicht in Topform.

„Ich habe noch das Beste draus gemacht, ich hatte nicht den besten Tag auf der Strecke“, sagte Preuß, die sich trotz zwischenzeitlicher Motivationsprobleme durchkämpfte. „Ja klar, das schwirrt schon mit. Am liebsten würde man sich gehen lassen, aber das kann ich mir gerade nicht leisten. Deshalb kämpft man um jeden Punkt“, fügte sie hinzu und verbesserte sich auf der Schlussrunde um zwei Plätze.

Aus Niederlagen das Positive ziehen

Die drei Fehler seien eine mittlere Katastrophe gewesen, sagte Sportdirektor Felix Bitterling: „Was Franzi dann aber macht, so eine Leistung hinzuzaubern, das ist absolute Weltklasse. Das ist das, was wir mit ihr hier aus Nove Mesto mitnehmen.“

Die beste deutsche Leistung in Tschechien erbrachte Selina Grotian, die die Plätze fünf und zehn belegte. „Dass es wieder am Schießstand so gut läuft, freut mich immens und stimmt mich sehr positiv“, sagte die 20-Jährige, die nach einer durchwachsenen WM gut gelaunt ist: „Ich freue mich auf die letzten Rennen.“

Währenddessen suchen die deutschen Männer weiterhin nach ihrer Erfolgsform. Nach einem enttäuschenden Sprint, in dem Justus Strelow als bester DSV-Athlet den 19. Platz belegte, kam Philipp Horn im Jagdrennen ebenfalls auf den 19. Platz und war damit der schnellste im Team des neuen Bundestrainers Tobias Reiter.