Jetzt drückt sich Hansi Flick auch selbst die Daumen. Als TV-Beobachter der letzten Spieltage in Bundesliga und Premier League hofft der Bundestrainer, dass alle seine WM-Spieler ohne Blessuren durch das Wochenende kommen und am Sonntag zum Treffpunkt vor der Abreise Richtung Arabischer Golf in Frankfurt gesund eintrudeln.
Gesichtet und abgewogen hat er in den vergangenen Wochen intensiv. «Wenn ich den Kader so anschaue, sind wir schon sehr, sehr froh, dass wir so eine Qualität haben», sagte der 57-Jährige bei der Bekanntgabe seines 26 Profis umfassenden Aufgebots.
Genau hinschauen wird Flick natürlich. Gerade, was die zuletzt verletzten und angeschlagenen Spieler betrifft. Antonio Rüdiger spielte am Donnerstagabend für Real Madrid gegen den FC Cadiz allerdings wieder nicht. Die Hüftprobleme erlaubten kein Risiko für den deutschen Abwehrchef. Sorgen macht das Flick nicht. «Man hat ihn rausgenommen. Wir sind da in engem Austausch mit der medizinischen Abteilung von Real», sagte er.
In Deutschland und England wird noch gespielt
Die spanische Primera Division geht schon in die WM-Pause. In Deutschland und England rollt der Ball aber noch in der höchsten Spielklasse. Thomas Müller wird beim FC Bayern auch das Gastspiel bei Schalke 04 wegen seiner Hüftprobleme am Samstagabend verpassen. Auch das kein Drama für Flick. «Wir sind im engen Austausch», berichtete er.
Für Leipzigs Lukas Klostermann hofft der DFB-Chefcoach hingegen auf Spielminuten gegen Werder Bremen. «Ich denke, dass er auch am Wochenende vielleicht noch einen Einsatz hat», sagte Flick über den Rechtsverteidiger, der wegen einer Knöchelverletzung seit August aussetzen musste und dennoch mit nach Katar darf. «Es ist so, dass wir glauben, dass er im Verlauf des Turniers weiterhelfen kann», begründete Flick seine Entscheidung.
Zehn Tage bis zum ersten WM-Spiel
Nie war die Zeit zwischen letztem Bundesliga-Spieltag und WM-Auftakt so kurz. Das macht die Gefahr von Verletzungen mit gravierenden Auswirkungen noch größer. Die Angreifer Timo Werner (Köchel) und Lukas Nmecha (Knie) mussten schon kurzfristig für Katar passen. Flick hat nur zehn Tage bis zum ersten Spiel gegen Japan am 23. November und will deshalb zunächst bei seinen Spielern je nach individuellem Bedarf auch auf Regeneration setzen, wenn es am Montag zum Kurztrainingslager samt letztem Test in den Oman geht.
Sollte es doch noch Verletzungen geben, sind die FIFA-Regularien eindeutig. Am Montag muss Flick seine 26 Spieler dem Weltverband melden, Änderungen sind bis dahin kein Problem. Der Bundestrainer hat auch Ersatzkandidaten, die er namentlich nicht preisgeben will. Verletzt sich danach noch ein Spieler, kann bis 24 Stunden vor dem Anpfiff der Japan-Partie mit einem Attest von einem FIFA-Arzt ein anderer Spieler nachnominiert werden.
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